Was macht ein Kaufmann für Digitalisierungsmanagement?
Der Beruf des Kaufmanns für Digitalisierungsmanagement verknüpft zwei zukunftsreiche Themenfelder miteinander: Informatik und Betriebswirtschaft.
Als Kauffrau beziehungsweise Kaufmann für Digitalisierungsmanagement bist Du in erster Linie dafür verantwortlich, digitale Lösungen in Unternehmen zu implementieren und Geschäftsprozesse durch den Einsatz von IT zu optimieren. Deine Aufgaben und Tätigkeiten umfassen eine Vielzahl von Bereichen, die sowohl technisches als auch betriebswirtschaftliches Wissen erfordern. Hier sind einige typische Aufgaben, die Du als Kaufmann für Digitalisierungsmanagement übernehmen könntest:
Analyse und Optimierung von Geschäftsprozessen
Du dokumentierst und analysierst die aktuellen Arbeitsabläufe im Unternehmen, um deren Effizienz und Effektivität zu bewerten. Dabei identifizierst Du Bereiche, in denen digitale Technologien und automatisierte Lösungen eingeführt werden können, um Prozesse zu verbessern. Basierend auf den Erkenntnissen Deiner Analyse entwickelst und präsentierst Du konkrete Verbesserungsvorschläge und setzt diese mit den jeweiligen Abteilungen um.
Planung und Umsetzung von Digitalisierungsprojekten
Als Kauffrau für Digitalisierungsmanagement erarbeitest Du Strategien zur digitalen Transformation des Unternehmens, indem Du langfristige Ziele definierst und priorisierst. Du planst und koordinierst Digitalisierungsprojekte, stellst sicher, dass alle Beteiligten über ihre Aufgaben informiert sind, und sorgst für die Einhaltung von Zeitplänen und Budgets. Dabei überwachst Du stets den Fortschritt der Projekte, identifizierst mögliche Hindernisse und passt die Planungen bei Bedarf an, um die Projektziele zu erreichen.
Beratung und Unterstützung von Mitarbeitenden
Der Umgang mit neuen digitalen Tools und Systemen will gelernt sein. Daher sorgst Du auch dafür, dass die Mitarbeitenden entsprechend geschult werden. Auch sonst bietest Du kontinuierlichen Support, um sicherzustellen, dass alles effizient genutzt wird. Nicht zuletzt holst Du Dir bei den Mitarbeitenden auch Feedback ein, um Verbesserungen und Anpassungen an den digitalen Lösungen vorzunehmen.
Datenmanagement und -analyse
Auch die Datensammlung, -verwaltung und -analyse zählt zu Deinen Aufgaben als Kaufmann für Digitalisierungsmanagement: Du sammelst relevante Daten aus verschiedenen Geschäftsbereichen und IT-Systemen und kümmerst Dich um deren Verwaltung und Pflege in Datenbanken und anderen Datenspeichersystemen. Integrität und Sicherheit hast Du dabei stets im Hinterkopf.
Zusätzlich analysierst Du die gesammelten Daten, erstellst Berichte und Präsentationen und lieferst datengestützte Handlungsempfehlungen zur Unterstützung betrieblicher Entscheidungen.
Kommunikation und Koordination
Du bist die Schnittstelle zwischen der IT-Abteilung und den anderen Geschäftsbereichen des Unternehmens. Durch Deine Schnittstellenfunktion stellst Du sicher, dass die digitalen Lösungen wirklich den betrieblichen Anforderungen entsprechen. Gleichzeitig förderst Du die reibungslose Kommunikation zwischen allen Beteiligten, um Missverständnisse zu vermeiden und eine effiziente Zusammenarbeit zu ermöglichen.
Als Kaufmann für Digitalisierungsmanagement arbeitest Du auch mit externen Dienstleistern und Lieferanten zusammen, um IT-Lösungen zu beschaffen und zu implementieren.
Wo kann ich als Kaufmann für Digitalisierungsmanagement arbeiten?
Als kaufmännisch-technischer Experte wirst Du in fast jeder Branche gebraucht: Im öffentlichen Dienst kannst Du ebenso tätig werden wie in Industrie- und Handelsunternehmen oder in der Unternehmensberatung. Dich erwartet ein breit gefächertes Arbeitsumfeld.
Ausbildung zum Digitalisierungsmanagementkaufmann
Die Ausbildung findet dual statt. Während einer Ausbildungsdauer von insgesamt 3 Jahren wirst Du sowohl in der Berufsschule als auch in Deinem Ausbildungsbetrieb ausgebildet. In der Schule wird Dir vor allem das theoretische Wissen vermittelt, das Du im Unternehmen direkt in die Praxis umsetzen kannst.
Als Nachweis über Deine Aufgaben musst Du ein schriftliches Berichtsheft führen, das regelmäßig von Deiner Lehrkraft überprüft wird.
Damit Du Dich staatlich anerkannter Kaufmann für Digitalisierungsmanagement beziehungsweise staatlich anerkannte Kauffrau für Digitalisierungsmanagement nennen darfst, musst Du noch eine gestreckte Abschlussprüfung ablegen. Den ersten Teil der Prüfung absolvierst Du schon während des zweiten Ausbildungsjahres. Am Ende folgt dann der zweite Teil der Prüfung.
Welche Voraussetzung muss ich für die Digitalisierungsmanagement Ausbildung erfüllen?
- Kein Mindestschulabschluss
- Gute Noten in Mathematik, Informatik und Deutsch
- Technisches Verständnis
- Sorgfältige und genaue Arbeitsweise
- Analytisches Denken
- Kommunikationsfähigkeit
- Organisationstalent
- Flexibilität
Theoretisch kannst Du mit jedem Schulabschluss Kaufmann für Digitalisierungsmanagement werden. Die Praxis zeigt aber, dass die meisten der Azubis jedoch das (Fach-)Abitur oder mindestens die mittlere Reife haben. Vorteilhaft sind gute Noten in Mathe und Informatik, beispielsweise bei der Erstellung von Kalkulationen oder der Arbeit mit IT-Systemen.
Besonders von Bedeutung ist aber, dass Du ein großes Interesse am Beruf und die passenden persönlichen Stärken mitbringst: Als Kaufmann für Digitalisierungsmanagement solltest Du unbedingt ein grundlegendes technisches Verständnis, analytisches Denken und eine sorgfältige Arbeitsweise haben. Zusätzlich solltest Du kommunikationsstark und flexibel sein.
Wie läuft die Ausbildung zum Kaufmann für Digitalisierungsmanagement ab?
Für eine duale Ausbildung ist der stetige Wechsel aus Theorie und Praxis typisch. Unter der Woche arbeitest Du in Deinem Ausbildungsbetrieb. An ausgewählten Tagen oder im Blockunterricht besuchst Du ergänzend die Berufsschule.
Abhängig von Deinem Ausbildungsunternehmen spezialisierst Du Dich auf einen der folgenden Schwerpunkte:
- Betriebliche Steuerung und Kontrolle
- Organisations- und Prozessentwicklung
- Produktentwicklung und Marketing
- IT-Systemlösungen
Weitere Infos zum Ablauf, den Ausbildungsinhalten und den Prüfungen findest Du in der Digitalisierungsmanagement-Kaufleute-Ausbildungsverordnung (DigiManKflAusbV).
Theorieunterricht
Allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde sind immer Bestandteil einer Berufsausbildung. Insbesondere wirst Du Dich aber mit den berufsprofilgebenden Inhalten befassen. Dazu gehören unter anderem:
- Planen, Vorbereiten und Durchführen von Arbeitsaufgaben in Abstimmung mit den kundenspezifischen Geschäfts- und Leistungsprozessen
- Beurteilen marktgängiger IT-Systeme und kundenspezifischer Lösungen
- Entwickeln, Erstellen und Betreuen von IT-Lösungen
- Durchführen und Dokumentieren von qualitätssichernden Maßnahmen
- Umsetzen, Integrieren und Prüfen von Maßnahmen zur IT-Sicherheit und zum Datenschutz
- Analysieren von Arbeits-, Geschäfts- und Wertschöpfungsprozessen
- Digitale Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen
- Anbahnen und Gestalten von Verträgen
- Planen und Durchführen von Beschaffungen
- Anwenden von Instrumenten der kaufmännischen Steuerung und Kontrolle
Praxis
Während der Ausbildung zum Kaufmann für Digitalisierungsmanagement durchläufst Du verschiedene praktische Phasen, in denen Du spezifische Fähigkeiten und Kenntnisse erwirbst.
Du lernst beispielsweise, wie man Prozessmodelle erstellt und Analysen durchführt, um Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten. Im Ausbildungsbetrieb wirst Du von Anfang an in reale Digitalisierungsprojekte einbezogen, wo du von der Planung bis zur Umsetzung und Nachverfolgung der Projekte mitarbeitest.
Die praktischen Erfahrungen helfen Dir, das theoretische Wissen, das Du in der Berufsschule erlernst, in realen Arbeitsumgebungen anzuwenden und bereiten Dich umfassend auf Deine berufliche Zukunft vor.
Abschlussprüfung
Der erste Teil der gestreckten Abschlussprüfung findet schon am Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt. Du wirst schriftlich im Bereich „Einrichten eines IT-gestützten Arbeitsplatzes“ geprüft. Dieser Teil der Prüfung ist in allen Informatik-Ausbildungen identisch und dauert 90 Minuten. Er zählt 20 Prozent Deiner Gesamtnote.
Der zweite Teil findet am Ende der Berufsausbildung statt. Er wird mit 80 Prozent gewichtet und umfasst 4 Bereiche:
- Digitale Entwicklung von Prozessen (50 %): Du musst eine betriebliche Projektarbeit von höchstens 40 Stunden durchführen und dokumentieren. Dabei sollst Du unter anderem zeigen, dass Du in der Lage bist, Arbeits-, Geschäfts- und Wertschöpfungsprozesse zu analysieren sowie Digitalisierungsvorhaben unter wirtschaftlicher Betrachtung zu planen, durchzuführen und die Projektergebnisse kundengerecht darzustellen. Diese Projektarbeit musst Du präsentieren, im Anschluss wird darüber ein Fachgespräch geführt.
- Entwicklung eines digitalen Geschäftsmodells (10 %): Für die praxisbezogenen schriftlichen Aufgaben hast Du 90 Minuten Zeit. Du sollst zeigen, dass Du Arbeits- und Geschäftsprozesse im Hinblick auf Digitalisierungsgrad, Optimierungsmöglichkeiten, Kosten und Wertschöpfung analysieren; den Kundennutzen kalkulieren; digitale Geschäftsmodelle, Vertragsarten und Lizenzmodelle unterscheiden und bedarfsgerecht auswählen sowie Bestimmungen zum Datenschutz und zur IT-Sicherheit anwenden kannst.
- Kaufmännische Unterstützungsprozesse (10 %): Die schriftliche Prüfung dauert maximal 90 Minuten. Du sollst nachweisen, dass Du in der Lage bist, Instrumente des Rechnungswesens für die kaufmännische Planung, Steuerung und Kontrolle zu nutzen und Handlungsvorschläge abzuleiten; Vertrags- und Finanzierungsarten zu unterscheiden; Kunden und Kundinnen zu beraten und Verträge vorzubereiten; Beschaffungen von IT-Produkten und Dienstleistungen zu planen und durchzuführen sowie die Leistungserbringung zu kontrollieren und zu dokumentieren.
- Wirtschafts- und Sozialkunde (10 %): Für die schriftliche Klausur hast Du 60 Minuten Zeit. Es geht darum zu zeigen, dass Du allgemeine gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt darstellen und beurteilen kannst.
Kaufmann für Digitalisierungsmanagement: Gehalt während der Ausbildung
Wie viel Gehalt Du während Deiner Ausbildung bekommst, ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Dazu zählen zum Beispiel die Branche, Dein Arbeitsort sowie die Unternehmensgröße. Auch eine mögliche Tarifbindung wirkt sich auf Dein Azubi-Gehalt aus. Generell wirst Du als Kaufmann für Digitalisierungsmanagement schon während der Ausbildung überdurchschnittlich gut bezahlt.
Laut Bundesinstitut für Berufsbildung kannst Du durchschnittlich mit folgendem Ausbildungsgehalt rechnen:
- Im 1. Ausbildungsjahr: circa 1.073 Euro brutto
- Im 2. Ausbildungsjahr: circa 1.139 Euro brutto
- Im 3. Ausbildungsjahr: circa 1.220 Euro brutto
Kaufmann für Digitalisierungsmanagement: Gehalt nach der Ausbildung
Als Kaufmann für Digitalisierungsmanagement kannst Du mit einem sehr guten Gehalt rechnen – schließlich ist dein betriebswirtschaftliches und technisches Know-how auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt.
Dein Gehalt variiert je nach Region, Branche und Unternehmensgröße. Das Einstiegsgehalt liegt bei etwa 2.900 Euro brutto pro Monat. Mit zunehmender Berufserfahrung und mehr Verantwortung kann Dein Gehalt noch erheblich ansteigen.
Gehaltsunterschiede in den Bundesländern
Nicht nur die Branche, Unternehmensgröße sowie Deine Qualifikation und Berufserfahrung wirken sich auf Dein Gehalt als Kauffrau für Digitalisierungsmanagement aus. Auch der Arbeitsort spielt beim Verdienst eine Rolle.
Durchschnittlich verdienst Du als Kaufmann für Digitalisierungsmanagement in Deutschland rund 4.497 Euro brutto im Monat. Am besten verdienst Du in Berlin, während Du in Niedersachsen am wenigsten Gehalt bekommst.