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Umweltingenieur:
Studium, Aufgaben & Gehalt

  • Autor: Laura Lindemann
  • Aktualisiert: 31.07.2024
  • Lesedauer: 7 Minuten
unweltingenieur werden

Factsheet

Empfohlener Schulabschluss: (Fach-)Abitur
Ausbildungsart: Studium
Ausbildungsdauer: 6-7 Semester (Bachelor)
Einstiegsgehalt: ca. 3800 €
Arbeitsorte: Unternehmen (z.B. Energie- oder Recyclingbranche), UmweltschutzverbÀnde, Behörden
Arbeitszeiten: Gleitzeit

Was macht ein Umweltingenieur?

Du interessierst Dich fĂŒr technische Lösungen und Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz? Dann kann der Beruf des Umweltingenieurs interessant fĂŒr Dich sein! Der Green Job verknĂŒpft Ingenieurwissenschaften mit der ökologischen Perspektive – technischer Fortschritt und Umweltschutz mĂŒssen sich nĂ€mlich nicht zwangslĂ€ufig widersprechen.

In den verschiedensten Branchen kĂŒmmerst Du dich darum, technische Maßnahmen und Verfahren zu planen, zu entwickeln und zu ĂŒberwachen. Dabei steht der Umweltschutz und die Ressourcenschonung fĂŒr Dich als Umweltingenieur immer im Vordergrund.

Die Aufgaben sind dabei sehr vielfÀltig, abhÀngig vom Bereich, in dem Du tÀtig bist. Zum Beispiel kannst Du als Umweltingenieur Folgendes machen:

  • Entwicklung von Anlagen, GerĂ€ten und Verfahren zur Umweltanalyse oder zum Umweltschutz (z.B. Windparks, Wasser-Speichersysteme und Recyclinganlagen)
  • Stadtplanung
  • Planung von Bauvorhaben
  • Bewertung von potenziellen UmweltschĂ€den und Erstellung von Gutachten
  • Beratung von Firmen aller Branchen
  • GebĂ€udemanagement

Wo kann ich als Umweltingenieur arbeiten?

Als Umweltingenieur stehen Dir viele berufliche Felder offen. Beispielsweise kannst Du in der Forschung arbeiten, Dich um die technische Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen kĂŒmmern oder beratend tĂ€tig werden.

In Unternehmen der Chemischen Industrie oder Elektroindustrie bist Du genauso gefragt wie im Bauwesen, bei Behörden oder Umweltschutzorganisationen.

Zu den Schwerpunkten des Umweltingenieurs zÀhlen zum Beispiel:

  • Erneuerbare Energien
  • Umweltwissenschaft
  • Energiemanagement
  • Wassertechnik
  • Abfallwirtschaft

Umweltingenieur: Studium

Wenn du Umweltingenieur werden willst, musst Du ein Studium abschließen. Dabei gibt es nicht das eine Umweltingenieur-Studium. Viele Hochschulen und Fachhochschulen bieten Ă€hnliche StudiengĂ€nge an, die sich inhaltlich teils ĂŒberschneiden, aber auch unterscheiden können.

Teilweise wird das Studium auch dual angeboten, also in Kooperation mit einem Unternehmen. Hier wechseln sich Theorie und Praxis regelmĂ€ĂŸig ab. Die Theoriephasen verbringst Du in der Uni, wĂ€hrend Du in den Semesterferien im Unternehmen arbeitest.

Übliche StudiengĂ€nge sind zum Beispiel:

  • Bau- und Umweltingenieurwesen
  • Umweltingenieurwesen bzw. Umweltingenieurwissenschaften
  • Umweltingenieurwesen und -management
  • Wasser- und Bodenmanagement

Teils werden die StudiengÀnge auch auf Englisch angeboten. Je nach Studiengang erhÀltst Du nach ungefÀhr sechs bis sieben Semestern (Regelstudienzeit) den Abschluss Bachelor of Science oder Bachelor of Engineering.

Welche Voraussetzungen muss ich fĂŒr das Umweltingenieur-Studium erfĂŒllen?

  • (Fach-)Hochschulreife
  • Meistens keine ZulassungsbeschrĂ€nkung (NC)
  • ggf. Vorpraktikum
  • Gute Noten in Naturwissenschaften (Mathematik, Biologie, Chemie, Physik)
  • Analytisches Denken
  • Interesse am Umweltschutz
  • TechnikaffinitĂ€t
  • Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein
  • KommunikationsstĂ€rke
  • Schnelle Auffassungsgabe
  • Eigeninitiative

FĂŒr das Bachelor-Studium in Umweltingenieurwesen (oder einen der Ă€hnlichen genannten StudiengĂ€nge) solltest Du die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) bzw. die Fachhochschulreife (Fachabitur) haben. Gegebenenfalls kannst Du auch mit einer vorhandenen MeisterprĂŒfung oder einer gleichgestellten beruflichen Qualifikation das Studium beginnen.

In den meisten FÀllen gibt es keine ZugangsbeschrÀnkung durch einen Numerus clausus (NC). Je nach UniversitÀt / Hochschule, dem Studienjahr und der Anzahl an Bewerbenden kann aber ein variierender NC festgelegt werden. Viele der UniversitÀten fordern vor Studienbeginn ein Vorpraktikum, das meist bis zum Ende des 2. Semesters nachgewiesen werden muss.

Grundvoraussetzung fĂŒr ein erfolgreiches Umweltingenieur-Studium ist, dass Dich Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit begeistern. Naturwissenschaftliche FĂ€cher wie Biologie, Chemie, Physik sowie Mathematik und Technik sollten Dir keine Schwierigkeiten bereiten. Bringst Du zusĂ€tzlich StĂ€rken wie Analytisches Denken, Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein, eine schnelle Auffassungsgabe und KommunikationsstĂ€rke mit, bist Du fĂŒr das Studium gut gewappnet.

Wie lÀuft das Umweltingenieur-Studium ab?

Anders als bei einer staatlichen Ausbildung, die einheitlich geregelt ist und sich inhaltlich kaum unterscheidet, kann ein Studium je nach UniversitÀt oder Hochschule sehr unterschiedlich aussehen. Das betrifft sowohl grundlegende Dinge wie die Regelstudienzeit oder auch inhaltliche Themen.

Generell hat ein Bachelor-Studium im Bereich Umweltingenieurwesen meist eine Regelstudienzeit von 6 oder 7 Semestern, also 3 oder 3,5 Jahren. Es ist aber nicht unĂŒblich, gegebenenfalls auch lĂ€nger fĂŒr den Abschluss zu brauchen.

Was genau du lernst, steht in der PrĂŒfungsordnung Deines Studiengangs. In den ersten Semestern bekommst Du vor allem Grundkenntnisse in den verschiedenen naturwissenschaftlichen und ingenieurtechnischen Bereichen sowie Betriebswirtschaftslehre vermittelt. Die spĂ€teren Semester dienen der Vertiefung in den Bereichen Boden, Wasser, Luft und Energie. Typische FĂ€cher im Umweltingenieurwesen-Studium sind zum Beispiel:

  • Grundlagen der Mechanik
  • Umweltverfahrenstechnik
  • Umwelt- und Raumplanung
  • Umweltrecht
  • Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen
  • Kreislaufwirtschaft
  • Geotechnik
  • Anlagenplanung und -betrieb

Die Inhalte werden dir Dabei in Form von Vorlesungen sowie Projekt- und Laborarbeiten vermittelt. Am Ende musst Du eine Bachelorarbeit schreiben. Studierst Du an einer Hochschule, erwartet Dich meistens noch eine Praxisphase. Das vorgeschriebene Praktikum soll Dir den Berufseinstieg als Umweltingenieur erleichtern.

Umweltingenieur: Gehalt

Wie viel Du als Umweltingenieur verdienst, hÀngt wie auch in anderen Berufen von verschiedenen Einflussfaktoren ab. Generell kannst Du mit einem Àhnlichen Gehalt wie Ingenieure aus anderen Fachbereichen rechnen.

Je nach Berufserfahrung, Ausbildung, Branche, Region und UnternehmensgrĂ¶ĂŸe kann es zu großen Gehaltsunterschieden kommen. Beispielsweise verdienst Du deutlich mehr, wenn Du mit einem Bachelor, Master oder Doktor in den Beruf einsteigst, als wenn Du „nur“ eine Berufsausbildung im Bereich abgeschlossen hast.

Dein Einstiegsgehalt wird ungefÀhr bei 3.800 Euro brutto liegen. Mit steigender Berufserfahrung und Verantwortung, kannst Du bis zu 6.000 Euro brutto im Monat verdienen.

Gehalt nach BundeslÀndern

Wie schon erwĂ€hnt hĂ€ngt Dein Umweltingenieur Gehalt auch von der Region an, in der Du arbeitest. Je nach Bundesland fĂ€llt das Gehalt unterschiedlich hoch aus. Durchschnittlich verdient ein Umweltingenieur in Deutschland 4.646 Euro brutto im Monat. Am höchsten ist Dein Verdienst in Baden-WĂŒrttemberg, am wenigsten Gehalt bekommst Du in Mecklenburg-Vorpommern.

SÀulendiagramm: Durchschnittliches Gehalt als Umweltingenieur in den BundeslÀndern in Deutschland.

Quelle: GEHALT.de. (2024). Umweltingenieur/in. https://www.gehalt.de/beruf/umweltingenieur-umweltingenieurin

Fazit: Warum sollte ich Umweltingenieur werden?

Als Umweltingenieur bist Du in vielem Branchen sehr gefragt. Nachhaltigkeit wird von immer grĂ¶ĂŸerer Bedeutung fĂŒr die Gesellschaft und die Unternehmen. Mit Deiner Arbeit kannst Du dabei mitwirken, Maschinen, Anlagen und GerĂ€te umweltfreundlicher zu gestalten. Mit diesem „Green Job“ leistest Du einen wichtigen Beitrag, um den Lebensraum von Menschen, Pflanzen und Tieren zu erhalten. Die Zukunftsaussichten sind dabei ebenso rosig wie das Gehalt, dass Dich je nach Ausbildung schon zum Berufseinstieg erwarten kann.

HĂ€ufige Fragen

Als Umweltingenieur entwickelst Du Konzepte, GerĂ€te und Verfahren fĂŒr eine umweltfreundliche Industrie. Außerdem analysierst Du Schadstoffe in Luft, Boden und Wasser und bewertest mögliche UmweltschĂ€den.
Durchschnittlich verdienst Du als Umweltingenieur etwa 4.600 Euro brutto im Monat. Die Gehaltsspanne ist aber recht groß und kann von 3.500 bis ĂŒber 6.000 Euro brutto reichen – je nach Ausbildung, Berufserfahrung, Bundesland, Branche und UnternehmensgrĂ¶ĂŸe.
Um Umweltingenieur zu werden, musst Du ein Studium im Bereich Umweltingenieurwesen abschließen, z.B. Umweltingenieurwesen und -management, Umweltingenieurwissenschaften oder Bau- und Umweltingenieurwesen.
Umweltingenieurwesen wird meistens ohne ZulassungsbeschrÀnkung, also als NC-freier Studiengang angeboten. Je nach UniversitÀt, Studienbeginn und Anzahl der Bewerbenden kann es aber auch einen NC geben.