Was macht ein Anlagenmechaniker SHK?
Körperliche Arbeit sollte Dir nichts ausmachen, wenn Du Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (SHK) werden willst. Du bist der Experte für Installation, Instandhaltung und Reparatur für Anlagen und Systeme in den Bereichen Sanitär, Heizung und Klima. Hier sind einige Deiner typischen Aufgaben.
- Installation von Sanitär-, Heizungs- und Klimaanlagen: Du montierst und installierst sanitäre Einrichtungen, Heizkörper, Rohrleitungen und Lüftungssysteme in Gebäuden. Dabei arbeitest Du stets nach technischen Plänen und Vorschriften. Bei der Installation von Klimaanlagen sorgst Du dafür, dass Räume optimal temperiert und belüftet werden. Das beinhaltet auch die Überprüfung von Kältemitteln und anderen technischen Komponenten.
- Wartung und Reparatur: Du führst regelmäßige Wartungsarbeiten an Sanitär-, Heizungs- und Klimaanlagen durch, um ihre Funktionalität sicherzustellen. Im Falle von Störungen oder Defekten bist du für die Fehlerdiagnose und Reparatur zuständig.
- Kundenservice: Als direkter Ansprechpartner für Kunden erklärst Du die Funktionen der installierten Anlagen, gibst Tipps zur effizienten Nutzung und beantwortest Fragen im Zusammenhang mit Sanitär, Heizung und Klimatechnik.
Wo kann ich als Anlagenmechaniker SHK arbeiten?
Als Anlagenmechaniker SHK kannst Du in der Industrie oder im Handwerk tätig werden. Anstellung findest Du zum Beispiel in:
- Handwerksbetrieben im Bereich Sanitär, Heizung und / oder Klima
- Energie- und Gebäudetechnikunternehmen
- Klimaanlagen- und Heizungsbau
Wenn Du einen Meistertitel hast, kannst Du Dich in diesen Bereichen auch selbstständig machen.
Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik
Wenn Du Anlagenmechaniker SHK werden willst, musst Du eine duale Ausbildung machen. In der Zeit bist du sowohl in der Berufsschule als auch in Deinem gewählten Ausbildungsbetrieb tätig. In der Berufsschule wird Dir an einigen Tagen in der Woche oder im Blockunterricht das nötige Hintergrundwissen beigebracht, das Du im Betrieb direkt in die Praxis umsetzen kannst.
Als Ausbildungsnachweis musst Du ein schriftliches Berichtsheft über Deine Aufgaben führen, das regelmäßig von Deinem Ausbilder überprüft wird.
Wie in handwerklich-industriellen Berufen üblich, dauert die Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik 3,5 Jahre. Mit besonders guten Noten oder dem (Fach-)Abitur kann die Ausbildung auf 3 oder 2,5 Jahre verkürzt werden.
Wenn Du die Ausbildung in einem Handwerksbetrieb absolvierst, legst Du die sogenannte Gesellenprüfung ab. Findet sie dagegen in der Industrie statt, legst Du die Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer (IHK) ab. Der erste Teil Deiner Prüfung findet jeweils schon im zweiten Ausbildungsjahr statt. Der zweite Teil folgt am Ende Deiner Berufsausbildung.
Welche Voraussetzungen muss ich für die Anlagenmechaniker SHK Ausbildung erfüllen?
- Kein Mindestschulabschluss
- Gute Noten in Mathematik, Physik und Werken / Technik
- Handwerkliches Geschick
- Technisches Verständnis
- Räumliches Vorstellungsvermögen
- Sorgfalt
- Flexibilität
- Zuverlässigkeit
- Körperliche Belastbarkeit
Theoretisch kannst Du mit jedem Schulabschluss oder sogar ohne Schulabschluss Anlagenmechaniker werden. Ein Großteil der Ausbildungsbetriebe erwartet aber mindestens den Hauptschulabschluss. Gute Noten in Mathe, Physik und Werken beziehungsweise Technik sind vorteilhaft. Wichtiger aber sind Deine Persönlichkeit und Soft Skills wie handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und eine sorgfältige Arbeitsweise. Körperliche Arbeit auf Baustellen sollte für Dich kein Problem darstellen.
Wie läuft die Ausbildung zum Anlagenmechaniker SHK ab?
Unter der Woche arbeitest Du in Deinem gewählten Ausbildungsbetrieb. Entweder besuchst Du an festen Tagen in der Woche die Berufsschule oder der Unterricht findet als Blockveranstaltung statt. Mehr Infos zu Ausbildungsinhalten und der Abschlussprüfung findest Du in der Verordnung über die Berufsausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.
Je nach Ausbildungsbetrieb spezialisierst Du Dich in einem der folgenden Schwerpunkte:
- Sanitärtechnik
- Heizungstechnik
- Klimatechnik
- Erneuerbare Energie / Umwelttechnik
Zusätzlich zu den Grundkenntnissen, die alle Anlagenmechaniker während der Ausbildung erwerben, erreichst Du Spezialkenntnisse in dem entsprechenden Bereich. Auch die Abschlussprüfung entscheiden sich entsprechend ein wenig voneinander.
Theorieunterricht
Allgemeinbildende Fächer wie Deutsch und Wirtschafts- und Sozialkunde sind in Deutschland immer Bestandteil einer Berufsausbildung. Vor allem lernst Du aber die berufsbildende Theorie kennen, die sich innerhalb der Schwerpunkte leicht unterscheidet. Themen in der Ausbildung sind unter anderem:
- Technische Mathematik
- Werkstoffkunde
- Arbeitssicherheit und Umweltschutz
- Fachzeichnen
- Installation von Sanitär-, Heizungs- und Klimaanlagen
- Kundenorientierte Auftragsbearbeitung
Praxis
Im Ausbildungsbetrieb erwartet Dich insbesondere der handwerkliche Teil: Dir wird beigebracht wie Du mit den verschiedenen Werkzeugen und Maschinen umgehst und wie Anlagen und Systeme ordnungsgemäß geplant, installiert, gewartet und repariert werden. Zusätzlich lernst Du auch, wie Arbeitsabläufe effektiv geplant, gesteuert und kontrolliert werden und wie man Kundeninformationen auswertet und berücksichtigt.
Abschlussprüfung
Den ersten Teil der Abschluss- oder Gesellenprüfung absolvierst Du schon in Deinem zweiten Ausbildungsjahr. Die Prüfung findet im Bereich Versorgungstechnik statt und dauert insgesamt sieben Stunden. Sie beinhaltet einen praktischen, mündlichen und schriftlichen Teil. Du sollst zeigen, dass Du in der Lage bist:
- technische Unterlagen zu nutzen, Arbeitsschritte zu planen und Arbeitsmittel festzulegen,
- Material manuell und maschinell unter Berücksichtigung von Qualität, Kundenanforderungen, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz zu bearbeiten,
- Bauteile zu fügen und zu montieren,
- Messungen durchzuführen und Prüf- und Messprotokolle auszufüllen sowie
- den Zusammenhang von Technik, Arbeitsorganisation, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit zu berücksichtigen.
Der zweite Teil der Gesellen- oder Abschlussprüfung findet am Ende Deiner Anlagenmechaniker SHK Ausbildung statt. Er besteht aus drei schriftlichen und einer praktischen Prüfung. Die schriftlichen Aufgaben sind:
- Arbeitsplanung (150 Minuten; 15 Prozent)
- Systemanalyse und Instandhaltung (90 Minuten; 10 Prozent)
- Wirtschafts- und Sozialkunde (60 Minuten; 10 Prozent)
Die praktische Prüfung absolvierst Du im Bereich „Kundenauftrag“. Du musst eine Arbeitsaufgabe durchführen und diese mit praxisbezogenen Unterlagen dokumentieren. Die Prüfungszeit beträgt insgesamt 15 Stunden. Während der Durchführung wird mit Dir ein situatives Fachgespräch geführt, das maximal 20 Minuten dauert. Im Prüfungsbereich musst Du nachweisen, dass Du in der Lage bist:
- Arbeitsabläufe und Aufgaben unter Beachtung wirtschaftlicher, technischer, organisatorischer und zeitlicher Vorgaben zu planen und umzusetzen und Material zu disponieren,
- Verdrahtungs- und Anschlusstechniken anzuwenden und elektrische Baugruppen einzustellen und abzugleichen,
- Fehler und Störungen an hydraulischen oder elektrischen Anlagen und Geräten systematisch festzustellen, einzugrenzen und zu beheben und Prüfprotokolle zu erstellen,
- gerätespezifische Software anzuwenden,
- Bauteile zu montieren und
- Steuerungs- oder Regelungsparameter einzustellen.
Anlagenmechaniker SHK: Gehalt während der Ausbildung
Wie hoch Dein Ausbildungsgehalt ist, hängt von unterschiedlichen Einflüssen ab. Dazu zählen beispielsweise: Dein Arbeitsort, die Branche und die Tarifbindung Deines Ausbildungsbetriebes. Im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik sind Tarifverträge üblich. Diese unterscheiden sich aber je nach Bundesland.
Im Schnitt kannst Du laut Bundesinstitut für Berufsbildung während Deiner Anlagenmechaniker-Ausbildung mit folgendem Gehalt rechnen:
- Im 1. Ausbildungsjahr: circa 821 Euro brutto
- Im 2. Ausbildungsjahr: circa 876 Euro brutto
- Im 3. Ausbildungsjahr: circa 953 Euro brutto
- Im 4. Ausbildungsjahr: circa 1.011 Euro brutto
Anlagenmechaniker SHK: Gehalt nach der Ausbildung
Als ausgelernter Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik kannst Du mit einem höheren Gehalt rechnen. Wie hoch Dein Verdienst letztendlich ist, hängt wie auch schon während Deiner Ausbildung von verschiedenen Faktoren ab. Sowohl Deine gewählte Spezialisierung, der Arbeitsort als auch der Arbeitgeber und die Betriebsgröße wirken sich auf Dein Gehalt aus. Dein Einstiegsgehalt wird etwa bei 2.600 Euro brutto im Monat liegen und mit zunehmender Berufserfahrung und Weiterbildungen weiter ansteigen.
Gehaltsunterschiede in den Bundesländern
Auch abseits von geltenden Tarifverträgen ergeben sich in den Bundesländern Unterschiede beim Gehalt. Durchschnittlich verdienst Du als Anlagenmechaniker SHK in Deutschland 3.528 Euro brutto monatlich. Im Schnitt wirst Du in Baden-Württemberg am besten bezahlt, während Du in Sachsen am wenigsten Gehalt bekommst.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit. (2023). Entgeltatlas. Entgelt für den Beruf: Anlagenmechaniker/in – Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/beruf/15625
Tarifvertrag Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik (seit 2022)
Grundsätzlich gibt es für Deutschland keinen einheitlichen Tarifvertrag im Bereich Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Die Bundesländer verhandeln entsprechend eigene Verträge. Aktuell sind folgende Stundengehälter festgelegt:
Quelle: IG Metall. (2022). Tariftabellen: Metall und Elektro-Branchen und Handwerke. https://www.igmetall.de/tarif/tariftabellen/metall-und-elektro-branchen-und-handwerke
Wie kann ich mich als Anlagenmechaniker SHK weiterbilden?
Du willst Dich beruflich weiterentwickeln und die Chancen auf eine Führungsposition erhöhen? Dann sind Weiterbildungen Pflicht! Auch im Falle eines Jobwechsels machst Du Dich für andere Arbeitgeber interessanter.
Als Anlagenmechaniker SHK hast du einige Weiterbildungsoptionen. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Aufstiegs- und Anpassungsfortbildungen. Auch ein Studium oder die Selbständigkeit sind Möglichkeiten zur Weiterbildung.
Aufstiegsfortbildung
Wenn Du die Karriereleiter erklimmen möchtest, geht kein Weg an der Aufstiegsfortbildung vorbei. Hier kannst Du Dich je nach Interesse in verschiedene Richtungen entwickeln. Folgende Fort- und Weiterbildungen können interessant sein:
- Installateur- und Heizungsbaumeister
- Techniker für Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik
- Kundendiensttechniker
- Betriebswirt Handwerk
- Industriemeister
- Ausbilder
- Fachwirt für Solartechnik
Anpassungsfortbildung
Um immer auf dem aktuellen Stand zu bleiben und gemäß den neusten Entwicklungen arbeiten zu können, solltest Du regelmäßig sogenannte Anpassungsfortbildungen besuchen. Bereiche sind zum Beispiel Gebäudesystemtechnik, Wartung und Instandhaltung, Arbeitssicherheit, Vernetztes Wohnen oder Solarthermie.
Studium
Wenn Du über den notwendigen Schulabschluss verfügst (oder bereits Deinen Meistertitel hast), kannst Du auch ein Studium absolvieren. Damit kannst Du Dein Wissen weiter vertiefen und Dich für zusätzliche Bereiche und Positionen qualifizieren. Geeignete Studiengänge sind beispielsweise:
- Versorgungstechnik
- Facility Management
- Gebäudetechnik
- Gebäudeenergietechnik
Selbstständigkeit
Mit einer bestandenen Meisterprüfung kannst Du auch den Weg in die Selbstständigkeit wagen. Zum Beispiel kannst Du einen eigenen Betrieb im Installateur- und Heizungsbau eröffnen.
Fazit: Warum soll ich Anlagemechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik werden?
Der Beruf des Anlagenmechanikers SHK ist unter den Top 10 der Ausbildungsberufe in Deutschland. Dich erwartet eine Arbeit in einem abwechslungsreichen Umfeld – je nach Spezialisierung. Heutzutage spielt auch die Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle und macht den Beruf zu einem sogenannten Green Job: Du sorgst mit Deinen nachhaltigen Systemen für Ressourcenschonung, Energiesparen und Emissionsvermeidung in der Haus- und Gebäudetechnik. Mit den entsprechenden Weiterbildungen hast Du eine solide Karriere mit Zukunft und einem guten Gehalt.