Was macht ein Verkäufer?
Als Verkäufer bist Du für den Verkauf verschiedenster Waren zuständig, abhängig von der Art des Betriebs oder der Abteilung. Du kannst zum Beispiel Bekleidung, Nahrungsmittel oder Elektronik verkaufen. Zu Deinen Aufgaben zählen:
Kassentätigkeiten: Scannen, Einwiegen und Abkassieren. Als Verkäufer bist Du bestens mit dem Kassensystem vertraut und hast Rabatte und Nachlässe stets im Auge. Auch die Tagesabrechnung zählt zu Deinen Aufgaben an der Kasse.
Kundenberatung: Der Kunde ist König. Als Verkäufer gehst Du auf die Kunden zu und berätst und informierst sie. Du gehst auf ihre Wünsche ein und zeigst ihnen passende Produkte. Bei Reklamationen, Umtauschen oder Rückgaben gehst Du kundenorientiert vor.
Warenannahme, -lagerung und -präsentation: Beim Einräumen kontrollierst Du die Qualität und prüfst sie auf Mängel. Besonders bei der Arbeit mit verderblichen Produkten hast Du stets einen Blick auf Haltbarkeit, Menge und Gewicht. Sind die Regale leer, füllst Du sie wieder nach und achtest auf eine attraktive Präsentation.
Was ist der Unterschied zwischen Verkäufer und Einzelhandelskaufmann?
Der Einzelhandelskaufmann wird oft mit dem Verkäufer verwechselt. Dabei handelt es sich um zwei verschiedene Berufe, die sich bezüglich Ausbildung, Aufgaben und Gehalt unterscheiden.
Die Ausbildung zum Verkäufer dauert zwei Jahre, die zum Einzelhandelskaufmann drei. Die Aufgaben des Einzelhandelskaufmanns gehen über die des Verkäufers hinaus und beinhalten auch viele betriebswirtschaftliche Tätigkeiten. Das wird auch am Gehalt deutlich: Als Verkäufer verdienst Du weniger als ein Einzelhandelskaufmann.
Wo kann ich als Verkäufer arbeiten?
Als Verkäufer wirst Du im Einzel- und Versandhandel in allen Branchen gebraucht. Je nach Interessen und Fähigkeiten kannst Du Dich für unterschiedliche Bereiche entscheiden. Arbeitsorte sind beispielsweise:
- Fachgeschäfte (Mode, Elektronik, Sport…)
- Supermarkt
- Baumarkt
- Kaufhaus
- Wochenmarkt
- Online-Handel
Ausbildung zum Verkäufer
Wenn Du Verkäufer werden willst, musst Du eine duale Ausbildung absolvieren. Das bedeutet, dass Du sowohl in der Berufsschule als auch im Betrieb ausgebildet wirst. In der Schule wird Dir an einzelnen Tagen in der Woche oder im Blockunterricht das nötige Hintergrundwissen vermittelt, das Du in Deinem Ausbildungsbetrieb praktisch umsetzen kannst.
Über Deine Tätigkeiten und Aufgaben musst Du ein schriftliches Berichtsheft führen, das Dein Ausbilder regelmäßig kontrolliert.
Die Ausbildung zum Verkäufer dauert 2 Jahre. Bei sehr guten Leistungen oder, wenn Du eine höhere schulische Grundausbildung hast, kann die Dauer auf 1,5 Jahre verkürzt werden.
Zu Beginn des zweiten Ausbildungsjahres musst Du eine Zwischenprüfung absolvieren. Am Ende der Berufsausbildung folgt die Abschlussprüfung. Dann darfst Du Dich staatlich geprüfter Verkäufer nennen.
Welche Voraussetzungen muss ich für die Ausbildung zum Verkäufer erfüllen?
- Kein Mindestschulabschluss
- Gute Noten in Deutsch, Mathematik
- Kommunikationsfähigkeit
- Offenheit und Freundlichkeit
- Kunden- und Serviceorientierung
- Eigeninitiative
Für die Verkäufer-Ausbildung gibt es keinen Mindestschulabschluss. Die meisten der Ausbildungsbetriebe erwarten von ihren Azubis aber mindestens einen Hauptschulabschluss. Gute Mathenoten helfen Dir beim Kalkulieren von Preisen und Rabatten sowie der Arbeit an der Kasse. Gute Deutschkenntnisse helfen bei der Kommunikation mit den Kunden. Ansonsten sind vor allem die Soft Skills und Deine Persönlichkeit von Bedeutung: Du solltest offen und kommunikativ sein und serviceorientiert arbeiten.
Wie läuft die Ausbildung zum Verkäufer ab?
Werktags arbeitest Du in Deinem Ausbildungsbetrieb. Entweder besuchst Du an einzelnen Tagen in der Woche die Berufsschule oder der Unterricht findet als Blockveranstaltung statt. Mehr Infos zu den Inhalten und der Prüfung findest Du in der Verkäufer- und Einzelhandelskaufleuteausbildungsverordnung (VerkEHKflAusbV).
Inhaltlich kannst Du Dich für eine der folgenden Wahlqualifikationen entscheiden:
- Sicherstellung der Warenpräsenz
- Beratung von Kunden
- Kassensystemdaten und Kundenservice
- Werbung und Verkaufsförderung
Der Theorieunterricht besteht zusätzlich zu Deiner Wahlqualifikation aus berufsbildenden und allgemeinbildenden Fächern wie zum Beispiel Wirtschafts- und Sozialkunde. Es erwarten Dich folgende Themen:
- Warenpräsentation und Werbemaßnahmen
- Preiskalkulation
- Warenbestandskontrolle
- Warenannahme und -lagerung
- Verkaufen von Waren
- Servicebereich Kasse
In der dualen Ausbildung werden Dir die Inhalte theoretisch und praktisch vermittelt. Dein Theoriewissen kannst Du im Betrieb in die Praxis umsetzen.
Zwischenprüfung
Die Zwischenprüfung absolvierst Du zu Beginn des zweiten Ausbildungsjahres. Sie findet im Bereich „Verkaufsprozesse“ statt. Für die praxisbezogenen, schriftlichen Aufgaben hast Du 90 Minuten Zeit. Dabei sollst Du zeigen, dass Du in der Lage bist,
- über das Waren- und Dienstleistungsangebot des Betriebes zu informieren,
- Waren zu verkaufen und kundenorientiert im Servicebereich Kasse zu handeln und
- Vorschriften zur Sicherheit und zum Gesundheitsschutz bei der Arbeit sowie zum Umweltschutz einzuhalten.
Abschlussprüfung
Die Abschlussprüfung findet am Ende Deiner Berufsausbildung zum Verkäufer statt. Sie besteht aus drei schriftlichen und einer mündlichen Prüfung. Die schriftlichen Prüfungen sind:
- Verkauf und Werbemaßnahmen (25 %; 90 Minuten)
- Warenwirtschaft und Kalkulation (15 %; 60 Minuten)
- Wirtschafts- und Sozialkunde (10 %; 60 Minuten)
Das mündliche Fachgespräch findet im Bereich Deiner Wahlqualifikation statt und zählt 50 % Deiner Gesamtnote. Du bekommst zwei praxisbezogene Aufgaben, aus denen Du Dir eine aussuchen darfst. Für die Vorbereitung auf das Gespräch hast du 15 Minuten Zeit, das Gespräch selbst dauert höchstens 20 Minuten.
Verkäufer: Gehalt während der Ausbildung
Der Vorteil einer dualen Ausbildung: Du bekommst von Beginn an Gehalt gezahlt. Jedoch fällt der Verdienst während Deiner Verkäufer-Ausbildung eher gering aus. Wie hoch Dein Gehalt letztendlich ist, ist von unterschiedlichen Einflüssen abhängig. Dazu gehören beispielsweise Dein Arbeitsort, die Unternehmensgröße und die Tarifbindung. So haben viele der größeren Supermarkt-Ketten zum Beispiel eigene Tarifverträge.
Im Durchschnitt kannst Du während der Ausbildung zum Verkäufer mit folgendem Gehalt rechnen:
- Im 1. Ausbildungsjahr: ca. 950 € brutto
- Im 2. Ausbildungsjahr: ca. 1.050 € brutto
Verkäufer: Gehalt nach der Ausbildung
Wie sich Dein Gehalt im Laufe Deiner Karriere entwickelt, hängt wie auch schon während der Ausbildung von unterschiedlichen Faktoren ab. Das sind neben Deiner Qualifikation und Berufserfahrung, die Branche, der Arbeitgeber und geltende Tarifverträge. Als Verkäufer kannst Du mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.150 € brutto rechnen.
Tarifvertrag im Einzel- und Versandhandel
In Deutschland gibt es für den Einzelhandel bisher keinen einheitlichen Tarifvertrag. Die Bundesländer bestimmen ihre Lohn- und Gehaltstarifverträge selbst. Nur Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen haben einen gemeinsamen Tarifvertrag.
Die Gewerkschaft ver.di fordert aktuell mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde, eine Einigung gestaltet sich bislang aber schwierig. Laut der Zeit gibt es möglicherweise neue Tarifstruktur. Die meisten der Verkäufer im Einzelhandel sind den unteren Entgeltgruppen zugeordnet, woraus sich derzeit je nach Region ein Stundenlohn zwischen 12 und 17 Euro brutto ergibt. Monatlich liegt das Gehalt bei einer 40-Stunden-Woche zwischen 2.150 und 3.022 Euro brutto.
Gehaltsunterschiede in den Bundesländern
Auch abseits der Tarifverträge kommt es in den unterschiedlichen Bundesländern zu Schwankungen beim Gehalt. Im Durchschnitt verdienst Du als Verkäufer in Deutschland 2.728 Euro brutto pro Monat. Während Du in Baden-Württemberg am meisten Gehalt bekommst, wirst Du in Mecklenburg-Vorpommern durchschnittlich am schlechtesten bezahlt.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit. (2023). Entgeltatlas. Entgelt für den Beruf: Verkäufer/in. https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/beruf/6627
Wie kann ich mich als Verkäufer weiterbilden?
Nach der abgeschlossenen Ausbildung gibt es für Dich verschiedene Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Generell unterscheidet man zwischen Anpassungs- und Aufstiegsfortbildung. Auch mit einem Studium kannst Du Dich weiterbilden.
Anpassungsfortbildungen
Bei Anpassungsfortbildungen geht es darum, Dein Wissen aktuell zu halten. So bleibst Du stets über Entwicklungen in den Bereichen Kundenservice, Marketing, Kalkulation oder Waren-, Produkt- oder Verkaufskunde informiert.
Aufstiegsfortbildungen
Wie der Name schon sagt, geht es bei Aufstiegsfortbildungen um Deinen beruflichen Aufstieg. Mit diesen Weiterbildungen qualifizierst Du Dich für mehr Verantwortung, leitende Positionen und mehr Gehalt. Mögliche Weiterbildungen sind:
- Einzelhandelskaufmann
- Handelsfachwirt
- Handelsbetriebswirt
- Fachverkäufer
Studium
Sofern Du den benötigten Schulabschluss ((Fach-)Abitur) hast, kannst Du Deiner Verkäufer-Ausbildung auch ein Studium anschließen. Damit kannst Du Dein Fachwissen weiter vertiefen und Dich für zusätzliche Bereiche und Aufgaben qualifizieren. Passende Studiengänge sind beispielsweise:
- Betriebswirtschaftslehre (mit Schwerpunkt Handel)
- Business Administration
- Handelslogistik und Einkauf
Fazit: Warum soll ich Verkäufer werden?
Als Verkäufer gibt es für Dich im Einzel- und Versandhandel immer etwas zu tun. Dabei kannst Du Dir aussuchen, mit welchen Produkten Du am liebsten arbeiten möchtest: Kleidung, Lebensmittel, Elektronik… Die Auswahl ist groß! Während der dualen Ausbildung lernst Du die Welt des Einzelhandels kennen und befasst Dich mit Aufgaben wie Kundenberatung, Kassensystemen und Werbung. Zu Beginn wirst Du etwa 2.150 Euro verdienen, mit Berufserfahrung und Weiterbildungen im Handelsbereich kann Dein Gehalt aber weiter ansteigen.