Was macht ein Kfz-Mechatroniker?
Als Kfz-Mechatroniker kennst Du Dich bestens mit Fahrzeugen aus. Du kannst Fehler und Störungen erkennen und beheben, Schäden reparieren und Fahrzeuge umbauen. Dabei behältst Du die straßenverkehrsrechtlichen Vorschriften stets im Blick. Welche Tätigkeiten Dich als Kfz-Mechatroniker genau erwarten, ist vor allem von Deinem gewählten Schwerpunkt abhängig.
Personenkraftwagentechnik
Auf dem Weg zur Arbeit hat das Auto eines Kunden den Geist aufgegeben. Als Kfz-Mechatroniker für Personenkraftwagentechnik kümmerst Du Dich um Fahrzeuge, die maximal 9 Personen befördern können (also ganz normale Autos). Zu den typischen Aufgaben zählen:
- Klimaanlagen warten und reparieren
- Fahrwerke vermessen und einstellen
- Öl austauschen und Verschleißteile wie Zündkerzen und Batterien auswechseln
Nutzfahrzeugtechnik
Große Maschinen sind eher Dein Ding? Dann ist die Nutzfahrzeugtechnik womöglich der richtige Bereich für Dich. Du bist Spezialist für Spezialfahrzeuge wie Busse, LKW oder Baufahrzeuge. Typische Tätigkeiten sind:
- Instandsetzung und Aufrüstung von Fahrzeugen
- Hydraulische Systeme und Allradgetriebe prüfen
- Bremsanlagen warten und einstellen
Motorradtechnik
Wie der Name schon sagt, bist Du der Experte für Zweiräder. Auch hier geht es um die Prüfung und Wartung von Maschinen. Oft beschäftigst Du Dich auch mit spezifischen Kundenwünschen, zum Beispiel im Tuning oder ersetzt defekte Teile.
System- und Hochvolttechnik
Dieser Schwerpunkt gewinnt in der heutigen Zeit immer mehr an Bedeutung. Du kümmerst Dich vor allem um Hybrid- und Elektroautos sowie für alle anderen komplexen Fahrzeugsysteme. Üblicherweise sind Deine Aufgaben:
- Elektromotoren reparieren und warten
- Prüfung und Instandhaltung von elektronischen Komponenten
Karosserietechnik
In der Karosserietechnik bist Du vor allem für das Äußere zuständig: Ob Lack- und Unfallschäden oder Verdeck- und Verschließsysteme, Du weißt was zu tun ist. Zu den täglichen Tätigkeiten gehört das Ausbessern von Schäden an Fahrzeugkarosserien und das Prüfen von Systemen wie zum Beispiel ein Schiebedach oder die Verglasung.
Wo kann ich als Kfz-Mechatroniker arbeiten?
Als Kfz-Mechatroniker kannst Du im Handwerk oder in der Industrie tätig werden. Dein Weg führt dich also in Kfz-Werkstätten oder direkt zum Automobilhersteller. Entsprechend sind auch Deine täglichen Arbeiten unterschiedlich.
Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker
Wenn du Kfz-Mechatroniker werden möchtest, musst Du eine duale Ausbildung absolvieren. Das heißt, dass Du sowohl in der Berufsschule bist und zusätzlich in Deinem gewählten Ausbildungsbetrieb arbeitest. In der der Schule wird Dir an festen Tagen in der Woche oder im Blockunterricht das nötige Wissen beigebracht. Im Betrieb kannst Du Deine Fähigkeiten direkt in der Praxis umsetzen.
Als Nachweis über Deine Ausbildung musst Du ein schriftliches Berichtsheft führen, das regelmäßig von Deinem Ausbilder kontrolliert wird. In diesem Heft notierst Du Deine Aufgaben und Lerninhalte.
Wie in handwerklich-industriellen Berufen üblich, dauert die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker 3,5 Jahre. Den ersten Teil Deiner Gesellenprüfung absolvierst Du schon vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres. Der zweite Teil folgt am Ende der Ausbildung. Hast Du die Prüfung bestanden, darfst Du Dich als staatlich geprüfter Kfz-Mechatroniker beziehungsweise Kfz-Mechatronikerin bezeichnen.
Welche Voraussetzungen muss ich für die Kraftfahrzeugmechatroniker-Ausbildung erfüllen?
- Kein Mindestschulabschluss
- Gute Noten in Mathematik, Englisch, Physik und Deutsch
- Handwerkliches Geschick
- Technisches Verständnis
- Sorgfalt & Genauigkeit
- Interesse an Fahrzeugen
Generell kannst Du mit jedem Schulabschluss Kfz-Mechatroniker werden. Die meisten der Ausbildungsbetriebe fordern aber mindestens einen guten Hauptschulabschluss. Gute Noten in Mathe, Englisch, Physik und Deutsch sind während der Ausbildung und auch im späteren Berufsleben von Vorteil. Unverzichtbar sind auch Soft Skills wie handwerkliches Geschick und technisches Verständnis.
Wie läuft die Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker ab?
In der dualen Ausbildung arbeitest Du unter der Woche im Ausbildungsbetrieb. Entweder besuchst Du an einigen Wochentagen die Berufsschule oder der Theorieunterricht findet als Blockunterricht statt. Mehr Infos zu Inhalten der Ausbildung und der Abschlussprüfungen findest Du in der Kfz-Mechatroniker-Ausbildungsverordnung (KfzMechaAusbV).
Du kannst die Ausbildung als Kfz-Mechatroniker in einem von fünf Schwerpunkten vertiefen. Folgende Spezialisierungen stehen Dir im Laufe der Ausbildung zur Wahl:
- Personenkraftwagentechnik
- Nutzfahrzeugtechnik
- Motorradtechnik
- System- und Hochvolttechnik
- Karosserietechnik
Theorieunterricht
Allgemeinbildende Fächer wie Wirtschafts- und Sozialkunde sind immer Teil einer Berufsausbildung. Vor allem lernst Du aber die berufsspezifische Theorie kennen, die sich innerhalb der Schwerpunkte unterscheidet. Themen in der Ausbildung sind zum Beispiel:
- Mathematik
- Werken und Technik
- Qualitätsmanagement
- Elektronik
- Kundenberatung
Praxis
Im Betrieb erwartet Dich vor allem der handwerkliche Teil: Dir wird das Messen, Bedienen, Prüfen, Warten und Einstellen verschiedenster Systeme und Kraftfahrzeugen beigebracht. Schließlich darfst Du diese Aufgaben auch an den Fahrzeugen durchführen und lernst, was es bei der Kommunikation mit internen und externen Kunden zu beachten gibt.
Abschlussprüfung
Den ersten Teil der Abschluss- oder Gesellenprüfung (je nachdem, ob Dein Ausbildungsbetrieb in der Industrie oder im Handwerk ansässig ist) absolvierst Du schon in deinem zweiten Ausbildungsjahr. Die Arbeitsaufgabe ist für alle fünf Ausbildungsschwerpunkte gleich und findet im Bereich „Serviceauftrag“ statt. Sie dauert insgesamt fünf Stunden und erfolgt an mindestens einer praktischen Arbeitsaufgabe. Teil der Prüfung ist auch eine schriftliche Klausur. Der Prüfungsbereich wird mit 35 Prozent gewichtet.
Der zweite Teil der Abschlussprüfung findet am Ende Deiner Kfz-Mechatroniker-Ausbildung statt. Er besteht aus drei schriftlichen und einer praktischen Prüfung. Schriftliche Aufgaben, die mit jeweils 10 Prozent gewichtet werden, sind:
- Kraftfahrzeug- und Instandhaltungstechnik (120 Min.)
- Diagnosetechnik (120 Min.)
- Wirtschafts- und Sozialkunde (60 Min.)
Die praktische Prüfung findet im Bereich „Kundenauftrag“ statt und besteht aus drei Arbeitsaufgaben, die Kundenaufträgen entsprechen. Nach der Bearbeitung führst Du ein situatives Fachgespräch, das höchstens 20 Minuten dauert.
Kfz-Mechatroniker Gehalt während der Ausbildung
Wie hoch Dein Ausbildungsgehalt ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen zum Beispiel: Dein Arbeitsort, die Branche, in der Du tätig bist und eine mögliche Tarifbindung Deines Ausbildungsbetriebs. Im Bereich der Kfz-Mechatronik sind zwei Tarifverträge üblich. Entweder der Vertrag für Kfz-Mechatroniker im Kraftfahrzeuggewerbe oder Kfz-Mechatroniker in der Metall- und Elektroindustrie.
Durchschnittlich kannst Du während Deiner Ausbildung mit folgendem Gehalt rechnen:
- Im 1. Ausbildungsjahr: circa 980 Euro brutto
- Im 2. Ausbildungsjahr: circa 1.050 Euro brutto
- Im 3. Ausbildungsjahr: circa 1.150 Euro brutto
- Im 4. Ausbildungsjahr: circa 1.240 Euro brutto
Kfz-Mechatroniker Gehalt nach der Ausbildung
Als ausgelernter Kfz-Mechatroniker kannst Du mit einem guten Gehalt rechnen. Wie hoch Dein Gehalt letztendlich ist, hängt wie auch schon während Deiner Kfz Mechatroniker Ausbildung von unterschiedlichen Faktoren ab. Sowohl Dein gewählter Schwerpunkt, der Arbeitsort als auch der Arbeitgeber und die Betriebsgröße wirken sich auf Deinen Verdienst aus. Dein Einstiegsgehalt wird bei etwa 2.150 Euro brutto im Monat liegen und mit zunehmender Berufserfahrung weiter ansteigen.
Gehaltsunterschiede in den Bundesländern
Grundsätzlich gelten in den Bundesländern nicht die gleichen Tarifverträge. Doch auch abseits der Tarife gibt es Gehaltsunterschiede in den Bundesländern. Durchschnittlich verdienst Du in Deutschland als Kfz-Mechatroniker zwischen 2.650 und 3.412 Euro brutto – je nach Fachrichtung und Arbeitsort.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit. (2023). Entgelt für den Beruf: Kraftfahrzeugmechatroniker/in – Personenkraftwagentechnik. https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/beruf/14798
Quelle: Bundesagentur für Arbeit. (2023). Entgelt für den Beruf: Kraftfahrzeugmechatroniker/in – Motorradtechnik. https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/beruf/27301
Wie kann ich mich als Kfz-Mechatroniker weiterbilden?
Du willst Dich fachlich weiterentwickeln und die Chancen auf eine höhere Position im Job erhöhen? Dann sind Weiterbildungen eine gute Möglichkeit! Auch im Falle eines Arbeitgeberwechsels machst Du Dich dadurch interessanter für andere Unternehmen.
Als Kfz-Mechatroniker gibt es einige Weiterbildungsmöglichkeiten. Generell unterscheidet man zwischen Anpassungs- und Aufstiegsfortbildungen. Auch ein Studium ist eine Möglichkeit zur Weiterbildung.
Anpassungsfortbildung
Um immer auf dem aktuellen Stand zu bleiben, solltest Du regelmäßig sogenannte Anpassungsfortbildungen besuchen. So bleibst Du stets über Entwicklungen in den Bereichen wie Mechatronik, Korrosionsschutz oder Kraftfahrzeugtechnik- und Instandhaltung informiert.
Aufstiegsfortbildung
Du willst Karriere machen und Dich für mehr Verantwortung und mehr Gehalt qualifizieren? Dann sind Aufstiegsfortbildungen die richtige Wahl. Je nach Interesse kannst du Dich in unterschiedliche Richtungen entwickeln. Folgende Fort- und Weiterbildungen könnten interessant sein:
- Kfz-Meister
- Kfz-Servicetechniker
- Automobil-Serviceberater
- Techniker – Kraftfahrzeugtechnik / Elektromobilität / Karosserie- und Fahrzeugbautechnik
- Betriebsmanager Kraftfahrzeugtechnik
Studium
Wenn Du über die notwendige schulische Ausbildung verfügst, kannst Du der Ausbildung auch ein Studium anschließen. Dadurch kannst Du Dein Fachwissen weiter vertiefen und Dich für weitere Bereiche qualifizieren. Passende Studiengänge sind zum Beispiel:
- Elektromobilität
- Wirtschaftsingenieurwesen
- Mechatronik
Fazit: Warum soll ich Kfz-Mechatroniker werden?
Der Beruf des Kfz-Mechatronikers zählt nicht umsonst zu den beliebtesten Ausbildungen in Deutschland. Dich erwartet ein vielfältiges Berufsbild mit unterschiedlichen Tätigkeiten. Als Experte für Fahrzeuge jeder Art bist Du immer gefragt. Besonders im Bereich der E-Mobilität gibt es immer wieder Veränderungen und Innovationen, was Dir in der Automobilbranche tolle Karrierechancen ermöglicht. Mit Weiterbildungen bekommst Du nicht nur mehr Verantwortung, sondern auch deutlich mehr Gehalt.