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Krank in den ersten 4 Wochen im neuen Job – Was tun?

  • Autor: Natalie Müller
  • Aktualisiert: 08.01.2024
  • Lesedauer: 4 Minuten
Titelbild: Krank in den ersten 4 Wochen - Was tun?

Du wolltest Dich von Deiner Schokoladenseite zeigen und ab Tag 1 im neuen Traumjob mit Deiner Leistung und Zuverlässigkeit glänzen. Aber eine Grippe oder ein gebrochener Arm machen Dir diesen Plan jetzt zunichte?

In den ersten 4 Wochen krank zu werden, wirft nicht nur Sorgen um das Bestehen der Probezeit auf, sondern auch finanzielle. Wie sich die Lohnfortzahlung in den ersten 4 Wochen gestaltet, wie hoch das Krankengeld ist und ob Dir die Kündigung droht, erfährst Du in den nächsten Abschnitten.

Krank in den ersten 4 Wochen: Was musst Du tun?

Sobald Du merkst, dass Du arbeitsunfähig bist, musst Du Deinen Arbeitgeber umgehend informieren. Also bereits vor dem Besuch bei Deinem Arzt telefonisch oder per Mail.

Empfehlenswert ist, wenn Du umgehend zum Arzt Deines Vertrauens gehst, um eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung sowie eine gute Therapie zu erhalten. Im Arbeitsvertrag findest Du die individuellen Regelungen.

Zur Sicherheit kannst Du eine vereinfachte Bescheinigung Deiner Arbeitsunfähigkeit auf Papier für Deinen Arbeitgeber verlangen. Rufe nach dem Besuch bei Deinem Arzt bei Deinen Vorgesetzten an und teile Deine voraussichtliche Abwesenheit mit. Damit signalisierst Du Verantwortungsbewusstsein.

Doch das Wichtigste ist, dass Du dem Rat des Arztes folgst, Dich schonst und schnell wieder gesund wirst.

Was passiert bei Krankheit in den ersten 4 Wochen im neuen Job?

Die größte Befürchtung vieler ist, den Job wegen der Erkrankung zu verlieren. Rein gesetzlich ist eine Kündigung in der Probezeit aufgrund von Krankheit möglich, da es innerhalb der Probezeit keinen Kündigungsschutz gibt. Dein Arbeitgeber kann Dir mit einer Frist von nur 2 Wochen ohne Angaben von Gründen kündigen.

In der Praxis wissen alle Arbeitgeber, dass niemand immun gegen eine Erkältungswelle oder vor Unfällen gefeit ist. Krank im ersten Monat der neuen Stelle zu werden, ist ein unglücklicher Zeitpunkt, doch keineswegs das vorzeitige Karriere-Aus.

Schleppe Dich also nicht krank zur Arbeit. Du könntest Deine Kollegen anstecken und ohnehin keine Höchstleistung vollbringen. Schone Dich, konzentriere Dich auf Deine Gesundung, damit Du schnellstmöglich gesund und energiegeladen an den Arbeitsplatz zurückkehren kannst.

Eine Kündigung ist unwahrscheinlich, wenn Du bei der Rückkehr Motivation zeigst und Lernbereitschaft signalisierst.

Eine Besonderheit tritt bei Arbeitsunfähigkeit im neuen Job ein: Dein Arbeitgeber leistet keine Lohnfortzahlung in den ersten 4 Wochen. Doch keine Sorge. Du hast Anspruch auf Krankengeld.

Wie hoch ist das Krankengeld in den ersten 4 Wochen?

Das Krankengeld liegt bei 70 % des Bruttogehalts oder 90 % des Nettogehalts – je nachdem, welcher Betrag niedriger ist. Davon werden Deine Anteile zur Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherungsbeiträge abgezogen. Bist Du auch nach der 4. Woche des Arbeitsverhältnisses arbeitsunfähig, übernimmt Dein Arbeitgeber die Entgeltfortzahlung bis zu 6 Wochen. Bei längerer Arbeitsunfähigkeit hast Du wieder Anspruch auf Krankengeld.

Du kannst Dir über diesen Rechner die Höhe des Krankengeldes berechnen lassen.

Ob Du Krankengeld beantragen musst oder automatisch erhältst, hängt von Deiner Krankenkasse ab. Nimm deshalb frühzeitig Kontakt mit ihr auf.

Sobald sie Deinen Anspruch geprüft hat, zahlt sie Dir das Krankengeld rückwirkend aus.

Was passiert mit der Probezeit, wenn Du krank bist?

Die Probezeit dient sowohl Dir als auch Deinem Arbeitgeber zum Kennenlernen und der Entscheidung, ob ihr ein gutes Match seid. Was ist, wenn Du als Arbeitnehmer Deine Kompetenz und Einsatzbereitschaft nicht unter Beweis stellen kannst, weil ein Krankheitsfall dazwischenkommt?

In diesem Fall kann Dein Arbeitgeber die Probezeit um die Dauer Deiner Abwesenheit verlängern. Auch Deine Einarbeitung wird dementsprechend verlängert.

Fazit: Wie kann man den Einstieg in den neuen Job trotz einer Krankheit erfolgreich meistern?

Krank im ersten Monat im neuen Job zu werden, wirft viele Sorgen und Ängste auf. Darum schleppen sich viele krank zur Arbeit und nehmen es in Kauf, ihre Kollegen anzustecken. Besser ist es, Dich rechtzeitig krankzumelden und zum Arzt zu gehen. Das ist wichtig für die Auszahlung von Krankengeld und zeigt Deinen Vorgesetzten, dass Du um eine schnelle Genesung bemüht bist.

Bist Du länger krank, solltest Du regelmäßig Kontakt mit Deinem Arbeitgeber aufnehmen. Halte ihn auf dem aktuellen Stand. Damit signalisierst Du Interesse an der neuen Stelle, obwohl Du krank bist.
Sprich aus Eigeninitiative die Verlängerung der Probezeit an.
Zeigst Du bei Deiner Rückkehr Einsatzbereitschaft, Motivation, Kompetenz und integrierst Dich gut ins Team, meisterst Du den Einstieg trotz Krankheit.