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Die Macht der psychologischen Sicherheit: Mut & Erfolg im Team

  • Autor: Laura Lindemann
  • Aktualisiert: 09.01.2024
  • Lesedauer: 7 Minuten
Titelbild: Psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz

Was macht ein Team zu einem herausragenden Team? Die Antwort liegt oft in einem entscheidenden Faktor – psychologische Sicherheit. Das Konzept wurde von der renommierten Professorin Amy Edmondson entscheidend geprägt. Es gilt als Schlüssel zu einer effektiven Teamarbeit und beeinflusst den Erfolg von Teams und Organisationen maßgeblich. Doch was genau verbirgt sich hinter dem Begriff „psychologische Sicherheit,“ und wie kann sie dazu beitragen, aus einem gewöhnlichen Team ein außergewöhnliches Team zu machen? Das und weitere interessante Fakten erfährst Du in diesem Artikel.

Definition: Was ist psychologische Sicherheit?

Der Ansatz der psychologischen Sicherheit geht auf die Professorin Amy Edmondson zurück, die das Thema schon seit den 90ern untersucht. Sie definiert psychologische Sicherheit als die „individuelle Überzeugung eines Menschen, dass es sicher ist, zwischenmenschliche Risiken einzugehen“.

Vereinfacht heißt das im Arbeitskontext, dass Teammitglieder sich sicher fühlen, ihre Gedanken und Meinungen ohne Angst vor negativen Konsequenzen zu äußern. 🚫👁 Hast Du zum Beispiel einen Fehler gemacht und gibst diesen offen zu, fürchtest Du Dich nicht davor, dass die anderen Teammitglieder nachtragend oder vorwurfsvoll reagieren.

Durch psychologische Sicherheit entsteht eine Arbeitsatmosphäre, die kreatives Denken, innovative Lösungen und eine konstruktive Zusammenarbeit fördert. Studien zufolge ist sie ein entscheidender Faktor für den Erfolg von Teams und Organisationen. 🍀

Die drei Aspekte der psychologischen Sicherheit

Psychologische Sicherheit basiert auf drei Aspekten: Verletzlichkeit, Vertrauen und Verantwortung.

  • Verletzlichkeit 🤕: Du sollst Dich sicher fühlen, ehrlich über deine Gedanken, Gefühle und Fehler zu sprechen. Du musst keine Angst davor haben „nicht gut genug zu sein“ oder als schwach angesehen zu werden, wenn Du Unsicherheiten zeigst oder Hilfe brauchst. Hast Du zum Beispiel eine Aufgabe nicht verstanden, kannst Du um Erklärung bitten (auch wiederholt), ohne Dein Ansehen beim Team zu verlieren.
  • Vertrauen 🤝🏾: Du kannst Dich darauf verlassen, dass Deine Kollegen und Vorgesetzten Deine Meinung respektieren und Dich unterstützen. Du kannst darauf vertrauen, dass Dein Team positive Absichten hat und stets hinter dir steht.
  • Verantwortung ✋🏻: Einerseits bedeutet Vertrauen Eigeninitiative. Du weißt, für welche Aufgaben Du zuständig bist und verfügst über die notwendigen Kompetenzen. Gleichzeitig weiß jeder, wie die eigenen Aufgaben in das Gesamtbild gehören. Außerdem übernimmt jeder im Team die Konsequenzen für sein Handeln – ob positiv oder negativ.

Warum ist psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz wichtig?

Generell ist Sicherheit ein menschliches Grundbedürfnis. Sie erlaubt uns, uns zu entfalten und unser Potenzial voll auszuschöpfen. Psychologische Sicherheit hat am Arbeitsplatz positive Auswirkungen auf Dich als Mitarbeiter, Dein Team und das gesamte Unternehmen. Es können folgende Effekte entstehen:

  1. Positive Arbeitseinstellung: Psychologische Unsicherheit im Team kann für starken, unterschwelligen Druck sorgen. Es kann sogar passieren, dass Teammitglieder dadurch Angstzustände und Panikattacken entwickeln. 😱 Umgekehrt trägt psychologische Sicherheit dazu bei, Stress zu verringern. Als Mitarbeiter musst Du Deine Gefühle nicht unterdrücken und kannst einfach Du selbst sein. Durch das Gefühl der Wertschätzung steigert sich Deine Zufriedenheit und das allgemeine Wohlbefinden. Das wiederum sorgt für ein höheres Commitment und verbesserte Leistung. 💪🏼
  2. Steilere Lernkurve: Eine offene Fehlerkultur trägt Dazu bei, dass alle gemeinsam aus den Fehlern lernen und diese in kommenden Projekten und Aufgaben vermeiden können. Indem alle ihr Wissen und ihre Erkenntnisse miteinander teilen, kann eine stetig steigende Lernkurve erreicht werden. 📈
  3. Gesteigerte Effektivität: Durch die offene Fehlerkultur und das ständige Lernen können die Ergebnisse des Teams qualitativ deutlich verbessert werden. Probleme oder Hindernisse werden frühzeitig angesprochen und die Prozesse können angepasst oder eliminiert werden.
  4. Mehr Raum für Innovation & eine bessere Zukunft: Teams, die in einer psychologisch sicheren Umgebung arbeiten, sind innovativer. Sie sind nicht zurückhaltend, wenn es darum geht, neue Ideen auszuprobieren und etablierte Denkmuster zu hinterfragen. 💡 Selbst wenn eine Idee scheitert, ermutigen sie sich gegenseitig, weiterzumachen. Dadurch entwickeln sie eine Risikobereitschaft und mehr Kreativität. Langfristig sorgt das in Deinem Unternehmen für eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit.

Wie schafft man psychologische Sicherheit am Arbeitsplatz?

Psychologische Sicherheit basiert auf mehreren Prinzipien, die gemeinsam umgesetzt werden sollten:

  1. Offene Kommunikation 🗨: Eine offene und transparente Kommunikation ist ein Schlüssel zur psychologischen Sicherheit. Jeder sollte sich ermutigt fühlen, Fragen zu stellen und seine Meinungen zu äußern. Die Führungsebene und alle Teammitglieder sollten aktiv dazu beitragen, ein Umfeld zu schaffen, in dem alle Fragen und Meinungen willkommen sind. Es entsteht eine offene Kultur, bei der Bedenken und Unsicherheiten immer geäußert werden können.
  2. Empathie und Respekt ❤: Empathie und Respekt sind entscheidend. Jeder sollte das Gefühl haben, gehört und verstanden zu werden. Es ist wichtig, auf die individuellen Bedürfnisse und Gefühle der Teammitglieder einzugehen. Machst Du zum Beispiel eine persönliche Herausforderung durch, sollte das Team Unterstützung anbieten, statt zusätzlichen Druck auf dich auszuüben. Diese Empathie stärkt das Vertrauen und die psychologische Sicherheit im Team.
  3. Transparente Fehlerkultur ❌: Fehler sind unvermeidlich. In einer Arbeitsumgebung mit psychologischer Sicherheit werden Fehler als Chancen zur Verbesserung betrachtet. Es ist wichtig, Fehler nicht zu verteufeln, sondern aus ihnen zu lernen. Ist ein Projekt gescheitert, sollte das Team gemeinsam analysieren, was schiefgelaufen ist und wo Verbesserungspotenzial liegt. Schuldzuweisungen sind hier Fehl am Platz. Durch eine offene Fehlerkultur werden das Lernen und der Mut, Risiken einzugehen, gefördert.
  4. Feedback geben und annehmen 🔄: Regelmäßiges konstruktives Feedback ist ein wichtiger Bestandteil der psychologischen Sicherheit. Mitarbeiter sollten sich gegenseitig Feedback geben, um sich kontinuierlich persönlich und beruflich weiterzuentwickeln.
    Das fördert das Vertrauen und die Bereitschaft zur Veränderung.

Psychologische Sicherheit wird auf verschiedenen Ebenen geschaffen: auf organisatorischer Ebene durch eine offene Fehlerkultur, auf Führungsebene durch vorbildliches Verhalten, auf Teamebene durch Zusammenhalt und auf individueller Ebene durch Engagement und Commitment. Jeder trägt seinen Teil dazu bei, eine sichere Arbeitsumgebung zu schaffen, in der Mitarbeiter sich frei fühlen, ihre Gedanken und Ideen zu teilen.

Fazit

Die Bedeutung von psychologischer Sicherheit am Arbeitsplatz kann nicht genug betont werden. Sie ist der Schlüssel zu einer effektiven Teamarbeit, innovativen Lösungen und einem harmonischen Arbeitsumfeld. Durch offene Kommunikation, Empathie, eine transparente Fehlerkultur und konstruktives Feedback kann jeder dazu beitragen, eine positive Arbeitsumgebung zu schaffen. In dieser fühlen sich Mitarbeiter sicher, ihre Gedanken und Ideen zu teilen. Dies wirkt sich nicht nur positiv auf das individuelle Wohlbefinden aus, sondern auch auf den Erfolg des Teams und des gesamten Unternehmens. Die Schaffung von psychologischer Sicherheit ist eine kollektive Aufgabe, die sich in vielfacher Hinsicht auszahlt. 🚀💡