Was macht ein Fachinformatiker für Digitale Vernetzung?
Du scheust Dich nicht vor komplexen Prozessen im IT-Bereich? Dann ist die Fachrichtung Digitale Vernetzung vielleicht das Richtige für Dich! Besonders in der Industrie bist Du gefragt und die äußerst wichtige Schnittstelle zwischen Produktion und IT. Zum Beispiel bist Du im Bereich des autonomen Fahrens dafür verantwortlich, Sensoren, Steuerungs- und Kommunikationssysteme in Fahrzeugen zu implementieren und zu vernetzen. Die digitale Vernetzung sorgt dafür, dass das Auto sicher und effizient gesteuert werden kann.
Zu Deinen typischen Aufgaben als Fachinformatiker Digitale Vernetzung zählen:
Vernetzen von IT-Systemen und -Anwendungen
Die Planung und Implementierung von Netzwerkumgebungen gehört zu Deinen wichtigsten Aufgaben im Beruf. Systeme funktionieren unterschiedlich. Als Fachinformatiker für Digitale Vernetzung ist es Dein Job, die verschiedenen Systeme miteinander zum Laufen zu bringen.
Automatisierung von Produkten und Prozessen
Heutzutage werden die Maschinen und Anlagen in Fabriken per Computer gesteuert. Du weißt, wie das funktioniert und kannst so zahlreiche Produkte und Prozesse effizient automatisieren. Bei diesen sogenannten cyber-physischen Systemen achtest Du stets darauf, dass alles reibungslos funktioniert.
Datensicherung
Unabhängig von der Fachrichtung kennst Du Dich mit dem Thema Cybersicherheit bestens aus. Zu Deinen Aufgaben gehört auch, die Daten vor unbefugten Zugriffen zu sichern, wie zum Beispiel durch Hacker. Als Fachinformatiker für Digitale Vernetzung entwickelst Du Sicherheitskonzepte.
Fehler beheben und Störungen vermeiden
Kommt es zu Störungen im System, müssen diese schnellstmöglich behoben werden. Du analysierst das Problem und behebst es, wenn möglich direkt. Zusätzlich machst Du Dir Deine IT-Kenntnisse zu Nutzen und verbessert die Prozesse, um weitere Systemstörungen zu verhindern.
Was ist der Unterschied zwischen Fachinformatiker Systemintegration und Digitale Vernetzung?
Der Unterschied zwischen einem Fachinformatiker für Systemintegration und einem Fachinformatiker für Digitale Vernetzung liegt hauptsächlich in ihren Tätigkeitsfeldern und Verantwortlichkeiten.
Der Fachinformatiker für Systemintegration kümmert sich um die nahtlose Funktionalität von IT-Systemen und deren Bestandteilen in Unternehmen, während der Fachinformatiker für Digitale Vernetzung sich auf die Entwicklung und Gestaltung digitaler Netzwerke und die Interaktion verschiedener digitaler Elemente spezialisiert.
Wo kann ich als Fachinformatiker für Digitale Vernetzung arbeiten?
Als Fachinformatiker Digitale Vernetzung kannst Du in nahezu jeder Branche arbeiten, besonders gefragt bist Du aber in der Industrie und der IT-Branche. Du kannst aber auch im Öffentlichen Dienst oder für Organisationen als Fachinformatiker für Digitale Vernetzung arbeiten.
Ausbildung zum Fachinformatiker Digitale Vernetzung
Der klassische Weg zum Fachinformatiker für Digitale Vernetzung ist über die duale Ausbildung. Innerhalb der 3-jährigen Ausbildung bist Du sowohl in der Berufsschule als auch im Ausbildungsbetrieb tätig. In der Schule wird Dir vor allem das theoretische Wissen beigebracht, das Du vor Ort direkt in die Tat umsetzen kannst.
Als Nachweis über Deine Aufgaben und Tätigkeiten musst Du ein schriftliches Berichtsheft führen, das regelmäßig von Deinem Ausbilder kontrolliert wird. In Deinem zweiten Ausbildungsjahr musst Du bereits den ersten Teil der Abschlussprüfung absolvieren. Am Ende der Ausbildung folgt der zweite Teil. Hast Du alles bestanden, darfst Du Dich staatlich geprüfter Fachinformatiker – Digitale Vernetzung nennen.
Welche Voraussetzungen muss ich für die Ausbildung zum Fachinformatiker für Digitale Vernetzung erfüllen?
- Mittlerer Schulabschluss
- Gute Note in Mathematik, Informatik & Englisch
- Analytisches Denken
- Sorgfältige Arbeitsweise
- Selbstständigkeit
- Flexibilität
Generell wird keine bestimmte Schulbildung vorausgesetzt. Das bedeutet, dass Du theoretisch mit jedem oder sogar ohne Schulabschluss Fachinformatiker für Digitale Vernetzung werden kannst. Die Praxis zeigt aber, dass die meisten der Ausbildungsbetriebe Bewerber mit Fachhochschulreife bevorzugen.
Gute Noten in Mathe, Englisch und natürlich Informatik sind von Vorteil. Mathekenntnisse helfen Dir bei komplexen Zusammenhängen und Kalkulationen. Da ein Großteil der Fachliteratur und auch Programmbeschreibungen oder Bedienungsanleitungen auf Englisch verfasst sind, sind gute Kenntnisse wichtig. Informatik hilft Dir bei der späteren Entwicklung und Anpassung von Programmen. Zusätzlich sind Soft Skills wie eine sorgfältige und selbstständige Arbeitsweise sowie Flexibilität vorteilhaft.
Wie läuft die Ausbildung zum Fachinformatiker für Digitale Vernetzung ab?
In der dualen Ausbildung arbeitest Du unter der Woche normal im Betrieb. Entweder besuchst Du an einigen Wochentagen die Berufsschule oder der Theorieunterricht findet als Blockunterricht statt. Mehr Infos zu Inhalten der Ausbildung und der Abschlussprüfungen findest Du in der Fachinformatikerausbildungsverordnung (FIAusbV).
In der Fachrichtung Digitale Vernetzung findet eine Spezialisierung in einem der nachfolgenden Einsatzgebiete statt. Die Entscheidung über den Schwerpunkt trifft Dein Ausbildungsbetrieb:
- Produktionstechnische Systeme
- Prozesstechnische Systeme
- Autonome Assistenz- und Transportsysteme
- Logistiksysteme
Theorieunterricht
In der Berufsschule erwarten Dich viele unterschiedliche Themengebiete. Einerseits bekommst Du fachrichtungsübergreifende Inhalte beigebracht. Dann erwarten dich berufsprofilbildende Kenntnisse im Bereich der Digitalen Vernetzung sowie allgemeinbildende Fächer. Typische Inhalte sind zum Beispiel:
- IT-Systeme und Lösungen
- Planen eines Softwareprojekts und -produkts
- Projektmanagement
- Programmiersprachen
- Datenschutz
- Tarifrecht
Praxis
Die Fachrichtung Digitale Vernetzung ist neu hinzugekommen und verbindet vor allem Produktion, Handel, Verwaltung und IT miteinander verknüpft. Dabei geht es vor allem darum, Lösungen für den Austausch von Daten zu erarbeiten und umzusetzen. Abhängig sind die genauen Inhalte auch vom festgelegten Einsatzgebiet.
Generell lernst Du die praktische Seite kennen und übernimmst konkrete Aufgaben. So erfährst Du zum Beispiel, wie man IT-Systeme voneinander unterscheidet, was beim Erstellen von IT-Lösungen wichtig ist und wie man Kunden in die Nutzung von Produkten und System einweist. Auch das Identifizieren und Beheben von Schwachstellen wird Dir direkt im Ausbildungsbetrieb beigebracht.
Prüfung & Abschluss
Die Abschlussprüfung findet in zwei voneinander getrennten Teilen statt. Teil 1 der Prüfung, der für alle Fachbereiche identisch ist, zählt 20 % Deiner Gesamtnote. Den ersten Teil absolvierst Du schon in Deinem 2. Ausbildungsjahr. Der Prüfungsbereich ist „Einrichten eines IT-gestützten Arbeitsplatzes“. Die schriftliche Prüfung hierzu dauert 90 Minuten.
Der zweite Teil findet am Ende Deiner Ausbildung statt. Er wird mit 80 % gewichtet und umfasst 4 Prüfungsbereiche:
- Planen und Umsetzen eines Projektes der digitalen Vernetzung
- Diagnose und Störungsbeseitigung in vernetzten Systemen
- Betrieb und Erweiterung von vernetzten Systemen
- Wirtschafts- und Sozialkunde
Fachinformatiker Digitale Vernetzung: Studium
Im Normalfall führt der Weg zum Fachinformatiker für Digitale Vernetzung über die spezifische Ausbildung. Besitzt Du die Fachhochschulreife, kannst Du Dich aber auch für ein Studium im Bereich Informatik entscheiden.
Fachinformatiker Digitale Prozesse: Gehalt während der Ausbildung
Studierst Du Informatik oder einen ähnlichen Studiengang, erhältst Du keine Vergütung. Anders sieht es bei der Ausbildung zum Fachinformatiker für Digitale Vernetzung aus.
Wie hoch Dein Gehalt während der Ausbildung ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So wirken sich zum Beispiel eine Tarifbindung, der Standort des Ausbildungsbetriebs und die Branche auf Dein Gehalt aus. Arbeitest Du in einem tariflich gebundenen Betrieb, ist Dein Gehalt vertraglich festgelegt. Je nach Branche oder Bundesland gelten aber teils unterschiedliche Tarifverträge.
Durchschnittlich kannst Du während Deiner Ausbildung mit folgendem Gehalt rechnen:
- Im 1. Ausbildungsjahr: circa 1.102 Euro brutto
- Im 2. Ausbildungsjahr: circa 1.169 Euro brutto
- Im 3. Ausbildungsjahr: circa 1.248 Euro brutto
Fachinformatiker Digitale Prozesse: Gehalt nach der Ausbildung
Als ausgelernter Fachinformatiker für Digitale Vernetzung erwartet Dich ein sehr gutes Gehalt. Schließlich bist Du auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Wie hoch Dein Gehalt letztendlich ist, hängt wie schon während Deiner Fachinformatiker-Ausbildung von unterschiedlichen Einflüssen ab. Sowohl Dein Arbeitsort als auch der Arbeitgeber und die Betriebsgröße wirken sich auf Deinen Verdienst aus.
Als studierter Informatiker verdienst Du meistens mehr, als wenn Du „nur“ die Ausbildung abgeschlossen hast. Durchschnittlich wird Dein Einstiegsgehalt bei ca. 3000 Euro brutto liegen.
Gehaltsunterschiede nach Bundesländern
Nicht nur Deine Berufserfahrung und eine mögliche Tarifbindung wirken sich auf Dein späteres Gehalt aus. Auch der Arbeitsort kann die Höhe erheblich beeinflussen. Durchschnittlich verdienst Du in Deutschland als Fachinformatiker für Digitale Vernetzung 4.265 Euro brutto. Am besten bezahlt wirst Du in Baden-Württemberg, am geringsten ist Dein Verdienst in Mecklenburg-Vorpommern.
Quelle: GEHALT.de. (2024). Gehälter nach Bundesland: Fachinformatiker/-in Digitale Vernetzung. https://www.gehalt.de/beruf/fachinformatiker-digitale-vernetzung
Wie kann ich mich als Fachinformatiker für Digitale Vernetzung weiterbilden?
Weiterbildungen sind eine gute Möglichkeit, um sich fachlich weiterzuentwickeln und die Chance auf eine höhere Position im Job zu erhöhen. Auch für zukünftige Arbeitgeber machst Du Dich interessanter.
Generell gibt es unterschiedliche Weiterbildungsmöglichkeiten. Man unterscheidet in Anpassungsfortbildungen und Aufstiegsfortbildungen. Auch ein Studium oder die Selbstständigkeit sind Optionen zur Weiterbildung.
Anpassungsfortbildung
Beruflich ist es wichtig, immer auf dem aktuellen Stand zu sein. Besonders als Fachinformatiker solltest Du über Entwicklungen und neue Produkte immer informiert sein. Anpassungsfortbildungen helfen dabei, Dein Wissen aktuell zu halten oder Dich in einem Bereich zu spezialisieren. Passende Weiterbildungen gibt es beispielsweise in den Bereichen Netzwerk- oder Datenbankadministration, IT-Projektmanagement oder IT-Sicherheit.
Aufstiegsfortbildung
Bei der Aufstiegsfortbildung geht es um den beruflichen Aufstieg. Willst Du Karriere machen und eine Führungsposition übernehmen, ist die Weiterbildung quasi Pflicht. Hier geht es in erster Linie darum, zusätzliche wichtige betriebswirtschaftliche Kenntnisse zu erhalten. Mögliche Aufstiegsfortbildungen sind:
- Techniker – Informatik
- IT-Projektleiter
- IT-Berater
- Betriebswirt – Informationsverarbeitung
Studium
Als geprüfter Fachinformatiker kannst Du nach der Ausbildung auch ein Studium absolvieren, wenn Du das (Fach)-Abitur hast. Manchmal kannst Du auch ohne (Fach-)Hochschulreife studieren – informiere Dich unbedingt vorher bei Deiner Wunsch-Universität oder Hochschule.
Im Bereich Informatik gibt es einige interessante Studiengänge, die Dir weitere Karrieretüren öffnen können. Passende Studiengänge sind beispielsweise:
- Informatik
- Informations- und Kommunikationstechnik
- Wirtschaftsinformatik
- IT-Sicherheit
Fazit: Warum soll ich Fachinformatiker für Digitale Vernetzung werden?
Die Fachrichtung Digitale Vernetzung wurde erst 2020 geschaffen – vor dem Hintergrund der immer weiter fortschreitenden Digitalisierung. Im Zuge dessen bist Du als Profi mehr als gefragt und hast beste Zukunftsaussichten. Du gestaltest und steuerst Systeme für einen sicheren und effizienten Datenaustausch. Mit Deinem Know-how vernetzt du IT-Systeme, automatisierst Prozesse, sicherst Daten und löst Fehler in Systemen. Wenn Du diese Verbindung von Technologie und industriellen Anwendungen faszinierend findest und in einem dynamischen Umfeld arbeiten möchtest, ist diese Fachrichtung definitiv einen Blick wert.