Skip to main content

Rückfragen im Vorstellungsgespräch – diese 5 solltest Du stellen

  • Autor: Laura Lindemann
  • Aktualisiert: 31.05.2024
  • Lesedauer: 8 Minuten
Rückfragen im Vorstellungsgespräch – diese 5 solltest Du stellen

Die Phrase „Haben Sie noch Fragen?“ wird Dir so oder so ähnlich gestellt wohl in jedem Vorstellungsgespräch begegnen. Die Phase des Vorstellungsgesprächs, in der Dir die Möglichkeit gegeben wird, Fragen zu stellen, ist nicht nur eine Formalität. Sie bietet Dir die Gelegenheit, tiefergehende Einblicke in das Unternehmen und die Position zu gewinnen, Deine Begeisterung und Dein Interesse zu zeigen und wichtige Informationen zu sammeln, die Dir helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen. Diese Rückfragen können den Unterschied machen und Dir helfen, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

In diesem Artikel werden wir detailliert darauf eingehen, welche Rückfragen im Vorstellungsgespräch besonders wertvoll sind und welche Du lieber vermeiden solltest. Wir zeigen Dir, wie Du Dich optimal vorbereiten kannst, um die richtigen Fragen zur richtigen Zeit zu stellen. So kannst Du sicherstellen, dass Du nicht nur als kompetenter Bewerber, sondern auch als interessierter und engagierter zukünftiger Mitarbeiter wahrgenommen wirst.

Warum sind eigene Fragen im Vorstellungsgespräch wichtig?

Rückfragen im Vorstellungsgespräch erfüllen mehrere wichtige Funktionen:

Zum einen zeigen sie dem Arbeitgeber, dass Du echtes Interesse an der Stelle und dem Unternehmen hast. Sie signalisieren, dass Du nicht nur an einem Job interessiert bist, sondern genau wissen willst, worauf Du Dich einlässt. Dies unterstreicht Deine Motivation und, dass Du Dich gut auf das Gespräch vorbereitet hast.

Zum anderen bieten eigene Fragen Dir die Möglichkeit, wertvolle zusätzliche Informationen zu erhalten, die Dir helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen. Du bekommst Einblicke in die Unternehmenskultur, die Teamdynamik und die konkreten Anforderungen der Position. Diese Informationen sind oft entscheidend, um festzustellen, ob der Job wirklich zu Dir passt.

Darüber hinaus tragen Rückfragen dazu bei, eine positive Beziehung zu Deinem Recruiter aufzubauen. Ein gutes Gespräch ist ein Dialog, kein Verhör. Wenn Du durchdachte Fragen stellst, kann dies zu einem offenen und fließenden Austausch führen, der hilft, Sympathie und Vertrauen zu entwickeln. Dies kann Deine Chancen erhöhen, in Erinnerung zu bleiben und einen guten Eindruck zu hinterlassen.

Welche Rückfragen kann ich nach dem Vorstellungsgespräch stellen?

Durchdachte Rückfragen sind die Gelegenheit, mehr über das Unternehmen, die Aufgaben und mögliche Herausforderungen zu erfahren. Gleichzeitig zeigst Du Dich damit selbstbewusst und interessiert.

Rückfragen zur Rolle

Eine der wichtigsten Kategorien von Rückfragen betrifft die spezifischen Aufgaben und Verantwortlichkeiten der Position. Hier sind einige Beispiele, die Dir helfen können, ein klares Bild davon zu bekommen, was von Dir erwartet wird:

  • Welche Aufgaben sind in den ersten sechs Monaten besonders wichtig?“ Diese Frage hebt hervor, dass Du nicht nur an einem Job, sondern an einer erfolgreichen Einarbeitung interessiert bist. Du möchtest wissen, worauf Du Dich konzentrieren solltest, um von Anfang an erfolgreich zu sein.
  • Wie sieht ein typischer Arbeitstag in dieser Position aus?“ Dies hilft Dir, ein realistisches Bild des Arbeitsalltags zu bekommen und zu verstehen, welche Routineaufgaben und Herausforderungen Dich erwarten.
  • Mit welchen Abteilungen werde ich am meisten zusammenarbeiten?“ Diese Frage zeigt Dein Interesse an der Teamarbeit und der internen Struktur des Unternehmens. Du erfährst, welche Abteilungen für Deinen Erfolg besonders relevant sind.

Fragen zum Team und zur Unternehmenskultur

Für die Zufriedenheit und Produktivität ist es wichtig, dass Du Dich an Deinem Arbeitsplatz wohlfühlst. Die Atmosphäre und Kultur eines Unternehmens spielen dabei eine entscheidende Rolle. Hier sind einige Fragen, die Dir helfen können, mehr darüber zu erfahren:

  • Können Sie mir mehr über das Team erzählen, mit dem ich arbeiten würde?“ Die Frage verdeutlicht Dein Interesse an Deinen zukünftigen Kollegen und der Teamdynamik. Du erfährst, wie das Team strukturiert ist und welche Rolle Du darin spielen wirst.
  • Wie würden Sie die Unternehmenskultur beschreiben?“ Dies ist eine wichtige Frage, um herauszufinden, ob die Werte und die Arbeitsweise des Unternehmens mit Deinen eigenen Vorstellungen vereinbar sind.
  • Welche Werte sind dem Unternehmen besonders wichtig?“ Diese Frage hilft Dir, die Grundprinzipien des Unternehmens zu verstehen und zu beurteilen, ob sie mit Deinen eigenen Werten übereinstimmen.

Fragen zu den Erwartungen und Zielen

Um sicherzustellen, dass Du die Erwartungen des Arbeitgebers erfüllst und erfolgreich bist, ist es wichtig, diese klar zu verstehen:

  • Welche Erwartungen gibt es an die Person, die diese Position einnimmt?“ Diese Frage zeigt, dass Du bestrebt bist, die Anforderungen zu erfüllen und erfolgreich zu sein. Du möchtest genau wissen, was von Dir erwartet wird.
  • Welche Ziele sollten in den ersten 12 Monaten erreicht werden?“ Dies hilft Dir, die langfristigen Erwartungen und Meilensteine zu verstehen, die der Arbeitgeber für diese Position festgelegt hat.
  • Wie wird Erfolg in dieser Rolle gemessen?“ Die Frage verdeutlicht, dass Du ergebnisorientiert bist und wissen möchtest, wie Deine Leistung bewertet wird.

Fragen zu Weiterbildung und Entwicklung

Für Deine langfristige Karriereentwicklung ist es wichtig zu wissen, welche Möglichkeiten das Unternehmen bietet:

  • Welche Möglichkeiten zur Weiterbildung und beruflichen Entwicklung bietet das Unternehmen?“ Die Frage zeigt Dein Interesse an kontinuierlichem Lernen und beruflichem Wachstum. Du möchtest wissen, ob das Unternehmen in Deine Entwicklung investiert.
  • Gibt es Mentoring-Programme oder andere Unterstützung für neue Mitarbeiter?“ Dies hilft Dir zu verstehen, wie das Unternehmen neue Mitarbeiter unterstützt und ob es spezielle Programme gibt, die Dir den Einstieg.

Abschlussfragen

Zum Ende des Gesprächs kannst Du einige allgemeine Rückfragen stellen, um den weiteren Prozess zu klären und eventuelle Unsicherheiten auszuräumen:

Gibt es etwas an meinen Qualifikationen oder Erfahrungen, das Bedenken bei Ihnen hervorruft?“ Diese mutige Frage zeigt, dass Du offen für Feedback bist und bereit bist, etwaige Bedenken auszuräumen.

Wie geht es nach diesem Gespräch weiter?“ Dies hilft Dir, den weiteren Verlauf des Bewerbungsprozesses zu verstehen und zeigt Dein Interesse an der Stelle.

Wann kann ich mit einer Rückmeldung rechnen?“ Diese Frage zeigt, dass Du den Bewerbungsprozess weiterverfolgen willst und Dir Gedanken über die nächsten Schritte machst.

Wie viele Rückfragen im Vorstellungsgespräch sind angebracht?

Bei der Anzahl der Fragen solltest Du eine Balance finden. Keine oder zu wenige Fragen könnten Desinteresse signalisieren, während zu viele Fragen das Gespräch unnötig in die Länge ziehen und aufdringlich wirken können.

Als Faustregel solltest Du Dir etwa 3 bis 5 Fragen vornehmen. Einerseits zeigst Du Dein Interesse und Deine Vorbereitung, ohne das Gespräch zu dominieren. Andererseits ermöglicht diese Anzahl dir, wichtige Themen abzudecken, ohne den Recruiter dabei zu überfordern.

Der Ablauf des Gesprächs kann Einfluss darauf haben, wie viele Fragen Du stellen solltest. Wenn das Gespräch schon sehr lang ist oder der Interviewer Anzeichen von Zeitdruck zeigt, solltest Du die Anzahl Deiner Fragen reduzieren und die wichtigsten auswählen. Wenn der Interviewer Dich hingegen ausdrücklich ermutigt, Fragen zu stellen, kannst Du etwas mehr in die Tiefe gehen.

Welche Rückfragen sollte ich im Vorstellungsgespräch vermeiden?

Nicht alle Fragen sind im Vorstellungsgespräch angebracht. Generell gilt: Du solltest keine Fragen stellen, die Du im Vorfeld über Recherche im Internet hättest herausfinden können. Dazu gehören zum Beispiel Fragen nach der Mitarbeiterzahl, dem Gründungsjahr oder nach Standorten im Ausland.

Einige Rückfragen können einen negativen Eindruck hinterlassen oder zu früh gestellt werden:

  1. Fragen nach Gehalt und Benefits: „Wie viel werde ich verdienen?“ oder „Wie viele Urlaubstage bekomme ich?“ Solche Fragen sind wichtig, sollten aber erst gestellt werden, wenn das Unternehmen selbst das Thema anspricht oder in einem späteren Gesprächsverlauf, wenn Du sicher bist, dass das Interesse an Dir besteht. Vorzeitig darüber zu sprechen, kann den Eindruck erwecken, dass Du primär an den Vergütungen interessiert bist und nicht an der Rolle selbst.
  2. Fragen zu Arbeitszeiten und Flexibilität: „Kann ich im Home-Office arbeiten?“ oder „Wie lange dauert die Mittagspause?“ Diese Fragen können ebenfalls den falschen Eindruck erwecken, dass Du mehr Wert auf Freizeit und Komfort legst als auf die eigentliche Arbeit. Diese Themen sollten vorsichtig und im richtigen Kontext besprochen werden.
  3. Fragen zu negativen Aspekten des Unternehmens: „Warum hat Ihr Unternehmen so viele negative Bewertungen auf Glassdoor?“ oder „Warum hat die letzte Person die Stelle verlassen?“ Diese Fragen können einen negativen Ton anschlagen. Wenn Du Bedenken hast, kannst Du sie diplomatischer formulieren, etwa: „Was sind die größten Herausforderungen, denen das Unternehmen derzeit gegenübersteht?

Fazit: Kluge Rückfragen als Vorteil im Vorstellungsgespräch

Rückfragen im Vorstellungsgespräch sind mehr als nur eine Höflichkeitsgeste. Sie sind eine wertvolle Gelegenheit, Dein Interesse zu zeigen, wertvolle Einblicke zu gewinnen und eine positive Beziehung zu Deinem potenziellen Arbeitgeber aufzubauen. Bereite Dich gut vor, stelle durchdachte Fragen und nutze diese Chance, um zu zeigen, dass Du der ideale Kandidat für die Stelle bist. Achte dabei darauf, welche Fragen Du stellst und welche Du lieber vermeiden solltest. Viel Erfolg!