Was macht ein Buchhalter?
Buchhalter:innen sind Finanzexperten, die die Welt der Zahlen beherrschen. Als Buchhalter:in tauchst Du in ein Reich ein, in dem Du nicht nur mit Zahlen jonglierst, sondern auch entscheidende finanzielle Einblicke und Unterstützung bietest. Diese Rolle ist die Drehscheibe zwischen Finanzwesen, Wirtschaft und Recht.
Je größer das Unternehmen ist, desto differenzierter können Deine Aufgaben als Buchhalter:in sein. Es gibt zum Beispiel folgende Bereiche mit unterschiedlichen Aufgaben:
- Finanz- und Bilanzbuchhaltung
- Lohnbuchhaltung
- Anlagenbuchhaltung
- Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung
Grundsätzlich beschäftigst Du Dich mit den Einnahmen und Ausgaben eines Unternehmens: Du erstellst Rechnungen, prüfst Zahlungseingänge und eingehende Rechnungen, überwachst Konten und steuerst finanzwirtschaftliche Vorgänge. Deine Berichte sind dabei nicht nur für das interne Management entscheidend, sondern auch für externe Stakeholder wie Investoren und Regulierungsbehörden.
Wo kann ich als Buchhalter arbeiten?
Du kannst in fast allen Branchen und Bereichen arbeiten, da in fast jedem Wirtschaftsbereich eine Buchhaltung benötigt wird. Darunter zum Beispiel:
- Unternehmensberatung und Wirtschaftsprüfung
- Öffentlicher Dienst (z.B. Regierungsbehörden, Stadtverwaltung)
- Unternehmen
- Vereine und Organisationen
- Selbständigkeit
Wie werde ich Buchhalter?
Es gibt keinen vorgeschriebenen Weg, um Buchhalter:in zu werden. Es gibt keine spezifische Buchhalter Ausbildung und auch kein Buchhalter Studium. Auch die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt, weshalb grundsätzlich jeder Buchhalter:in werden kann. Das macht den Job auch als Quereinsteiger beliebt.
In der Praxis ist in der Regel Voraussetzung, dass Du entweder eine kaufmännische beziehungsweise verwaltende Ausbildung oder ein Studium im Bereich Wirtschaft oder Rechnungswesen absolviert hast. Über folgende Wege kannst Du einen Job in der Buchhaltung erreichen:
Ausbildung
Die Buchhalter Ausbildung kannst Du nicht einfach nach der Schule absolvieren. Stattdessen solltest Du vorab eine andere Berufsausbildung abschließen. Für viele der anerkannten Weiterbildungen ist eine abgeschlossene kaufmännische oder verwaltende Ausbildung Grundvoraussetzung. Mögliche Ausbildungen sind zum Beispiel Bürokaufmann/-frau, Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen oder Steuerfachangestellte/r.
Studium
Ein Studium ist eine gute Alternative, um Buchhalter:in zu werden. Passend sind Studiengänge in dem Bereich Wirtschaft oder Rechnungswesen. So eignen sich beispielsweise die Studiengänge Betriebswirtschaftslehre (mit Schwerpunkt Finanz- und Rechnungswesen), Finanz- und Rechnungswesen, Business Administration, Wirtschaftswissenschaften, Finanzmanagement oder Controlling.
Weiterbildung/Zertifizierung
Geprüfte:r Buchhalter:in wirst Du, indem Du eine kaufmännische Weiterbildung im Bereich Buchhaltung absolvierst. Hier gibt es verschiedene Anbieter, die unterschiedliche Voraussetzungen erfordern. Die IHK erwartet eine abgeschlossene Berufsausbildung im verwaltenden oder kaufmännischen Bereich. Alternativ kannst Du auch über die Berufserfahrung zur Prüfung zugelassen werden. Hier werden mindestens 5 Jahre Berufserfahrung in einem kaufmännischen Beruf verlangt. Auch ein betriebswissenschaftliches Studium in Kombination mit Berufserfahrung ist als Grundlage ausreichend. Die Buchhaltung-Weiterbildung dauert in Vollzeit meist 2 bis 6 Monate, in Teilzeit 7 bis 12 Monate. Die Kosten musst Du in der Regel selbst tragen. Nähere Informationen zur IHK-Weiterbildung findest Du hier.
Umschulung
Wenn Du bereits Berufserfahrung in einem anderen Bereich hast, kannst Du eine Umschulung in die Buchhaltung in Erwägung ziehen. Viele Organisationen bieten interne Schulungen und Möglichkeiten für einen Quereinstieg in die Buchhaltung an.
Welche Voraussetzungen brauche ich?
Abseits Deiner fachlichen Qualifikation solltest Du einige weitere Kompetenzen und Soft Skills mitbringen:
- Gute Noten in Mathematik, Wirtschaft/Recht und Deutsch
- Rechnerisches Denken
- Textverständnis
- Merkfähigkeit
- Organisationsgeschick, strukturiertes und sorgfältiges Arbeiten
- Leistungs- und Einsatzbereitschaft
- Lernfähigkeit
- Selbstständige Arbeitsweise
Wie viel verdiene ich als Buchhalter?
Du übernimmst wichtige Aufgaben im Unternehmen. Schon bei Deinem Berufseinstieg in der Buchhaltung verdienst Du nicht schlecht. Wie hoch Dein Buchhalter-Gehalt letztendlich ist, hängt von verschiedenen Einflüssen ab. Dazu zählen Dein Wohnort, die Unternehmensgröße, eine mögliche Tarifbindung sowie Deine Qualifikation und Berufserfahrung. Erfahrene Buchhalterinnen können mit einem Jahresgehalt von über 60.000 Euro brutto rechnen.
Durchschnittlich verdient ein Buchhalter in Deutschland 4.080 Euro brutto im Monat. Am meisten verdienst Du in Hessen, am geringsten ist Dein Verdienst in Mecklenburg-Vorpommern.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit. (2023). Entgeltatlas – Entgelt für den Beruf: Buchhalter/in. https://web.arbeitsagentur.de/entgeltatlas/beruf/7692
Wie kann ich mich als Buchhalter weiterbilden?
Hast Du die Weiterbildung zum:r Buchhalter:in abgeschlossen, muss Dein Karriereweg noch nicht beendet sein. Dir stehen zahlreiche Weiterbildungs- und Fortbildungsmöglichkeiten offen, mit denen Du Deine Karriere weiter voranbringen kannst.
Anpassungsfortbildung
Anpassungsfortbildungen dienen dazu, Dein Wissen möglichst aktuell zu halten. Durch diese Fortbildungen bist Du stets über Entwicklungen in den Bereichen Rechnungswesen, Steuerrecht, Buchführung, Bilanz oder Jahresabschluss und Rechnungslegung informiert.
Studium
Hast Du schon einen Bachelor-Abschluss, kann ein Master-Studium einen Boost für Deine Karriere sein. Wenn Du über einen anderen Weg in die Buchhaltung gekommen bist, kannst Du auch ergänzend ein Studium anschließen. Passende Studiengänge sind zum Beispiel:
- Finanz- und Rechnungswesen, Controlling
- Business Administration
- Betriebswirtschaftslehre
Fazit: Warum soll ich Buchhalter werden?
In der Buchhaltung jonglierst du gekonnt mit Zahlen und bietest entscheidende finanzielle Einblicke. Deine Aufgaben hängen von der Unternehmensgröße ab: Sie können Finanz- und Bilanzbuchhaltung, Lohnbuchhaltung, Anlagenbuchhaltung oder Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung umfassen. Der Einstiegsweg ist flexibel – sei es durch eine kaufmännische Ausbildung oder ein Studium im Bereich Wirtschaft/Rechnungswesen. Um geprüfter Buchhalter zu werden, ist eine Weiterbildung im Bereich Buchhaltung Pflicht. Dein Gehalt variiert je nach Qualifikation und Berufserfahrung, ist aber durchschnittlich im guten Bereich. Fortbildungen und Weiterbildungen sind entscheidend, um auf dem aktuellen Stand zu sein und die Karriere voranzutreiben.